Fr., 31.01.2025 , 10:49 Uhr

Anklage nach Angriff auf SPD-Politiker Ecke

Mutmaßliche Täter vor Gericht: Angriff auf Matthias Ecke wird verhandelt

Acht Monate nach der brutalen Attacke auf SPD-Politiker Matthias Ecke hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei junge Männer erhoben. Nun entscheidet das Gericht.

Dresden - Acht Monate nach dem brutalen Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei 18-Jährige erhoben. Zwei der Beschuldigten müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen verantworten. Laut Behörde attackierten sie nicht nur Ecke, sondern wenig später auch einen Politiker der Grünen mit Faustschlägen und Tritten.

Brutale Attacke vor der Europawahl

Der Vorfall ereignete sich am 3. Mai 2024, wenige Wochen vor der Europawahl. Matthias Ecke, Europaabgeordneter der Sachsen-SPD, hing Wahlplakate auf, als er von den jungen Männern angegriffen wurde. Der 42-Jährige erlitt schwere Verletzungen, darunter einen Jochbeinbruch und einen Bruch der Augenhöhle. Auch ein Politiker der Grünen wurde an diesem Abend auf ähnliche Weise attackiert.

Anklage vor dem Jugendschöffengericht

Da die Beschuldigten zur Tatzeit 17 Jahre alt waren, werden sie vor dem Jugendschöffengericht angeklagt. Das Amtsgericht Dresden muss nun entscheiden, ob das Hauptverfahren eröffnet wird. Ein vierter Tatverdächtiger (19) kam ohne Anklage davon, da die Ermittlungen gegen ihn eingestellt wurden.

Politische Reaktionen und Hintergründe

Das Landeskriminalamt Sachsen hatte damals zumindest einen Verdächtigen dem rechten Spektrum zugeordnet. Bundesinnenministerin Nancy Faeser reagierte entsetzt auf die Attacke: "Gewalttäter, die Demokraten attackieren, müssen die volle Härte des Rechtsstaats spüren." Sie forderte schnelle und konsequente Verfahren.

Ein Beschuldigter hat bereits ein Geständnis abgelegt, während die anderen beiden keine Angaben zur Tat machten. Die Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens steht noch aus.