Mi, 10.04.2024 , 16:48 Uhr

Verkehrsversuch eskaliert

Nach Verkehrsversuch am Blauen Wunder: Morddrohung gegen Baubürgermeister Stephan Kühn!

Dresden - Der Verkehrsversuch am Blauen Wunder in Dresden droht zu eskalieren: Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) soll persönlich von Morddrohungen betroffen sein.

Bei einem Pressetermin zur Neugestaltung der Verkehrsachse um den Neustädter Markt gab Kühn bekannt, dass er am Montag Morddrohungen erhalten habe. Der Verkehrsversuch am Blauen Wunder hat seit drei Tagen zu intensiven Diskussionen in der Stadt geführt. Der entstandene Stau, der sich teils bis in die Wohngebiete erstreckt, hat bei einigen Autofahrern Hass ausgelöst. Viele von ihnen müssen aufgrund des Versuchs nun mehr Zeit für ihren Arbeitsweg einplanen.

Dazu erklärt Dana Frohwieser, Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Dresden:

„Dresden braucht Sachdebatten und keine Drohungen. Man kann zum Verkehrsversuch natürlich unterschiedliche Auffassungen haben. Die Drohungen gegenüber Baubürgermeister Stephan Kühn sind inakzeptabel. Hier werden erneut Grenzen überschritten. Auch manche politischen Akteure sollten sich fragen, ob sie gerade noch einen Beitrag zu einer sachlichen Debatte leisten. Einige Social-Media-Debatten gehen weit unter die Gürtellinie. Selbst in Wahlkampfzeiten sollte der politische Anstand nicht hinten runterfallen.“

Zum Verkehrsversuch selbst ergänzt Stefan Engel, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Dresden:

„Auch die SPD-Fraktion beobachtet die Auswirkungen des Verkehrsversuchs kritisch. Aus unserer Sicht gehört zu einem Verkehrsversuch eine wirklich ehrliche Analyse. Wir erwarten belastbare Auswertungen vom Baubürgermeister nicht erst in zwei Monaten, sondern auch während des Versuchs. Busverspätungen von 20 Minuten dürfen nicht zum Alltag werden. Wenn es bei den Ampelschaltungen noch Optimierungsmöglichkeiten gibt, sollte die Verwaltung hier sofort tätig werden."

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