Dresden - Die Spannbetonbrücke an der Königsbrücker Straße in Dresden wird ab 2027 abgerissen und neu gebaut. Das schreibt saechsische.de. Das Bauwerk über die Bahngleise am Industriegelände weist ähnliche Materialprobleme auf wie die mittlerweile abgerissene Carolabrücke und gilt seit Jahren als kritisch.
Bereits seit 2019 steht die Brücke im Fokus der Stadt, nachdem bekannt wurde, dass beim Bau Spannstähle mit potenziellen Risiken durch Spannungsrisskorrosion verwendet wurden. Gutachten zeigten, dass ein Einsturz ohne vorherige Warnsignale nicht ausgeschlossen werden kann. Seit November 2023 wird die Brücke deshalb rund um die Uhr überwacht.
Mit dem Beschluss des Stadtrats im November sollen die Planungen für den Abriss endgültig auf den Weg gebracht werden. Der Rückbau ist für Ende 2027 vorgesehen, parallel zur Sanierung der Königsbrücker Straße. Während dieser Zeit müssen Straßenbahnen den Abschnitt zwischen Sommer 2027 und Winter 2028 komplett meiden – der Dresdner Norden wird dadurch zeitweise vom Netz getrennt.
Auch für Autofahrer sind erhebliche Einschränkungen absehbar. Rund 18.000 Fahrzeuge passieren die Trasse täglich. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr großräumig umgeleitet. Vorgesehen sind Umleitungen über die Magazinstraße und die Fabricestraße. Beide Verbindungen werden vorab instand gesetzt, um die Belastung aufnehmen zu können.
Der Ersatzneubau der Brücke kostet rund 17,2 Millionen Euro und soll bis Frühjahr 2029 abgeschlossen sein. Danach stehen wieder vier Fahrspuren zur Verfügung. Die Arbeiten sind Teil eines größeren Maßnahmenpakets: Auch die Brücke Fabricestraße wird ab Januar 2026 erneuert, die Arbeiten an der Magazinstraße wurden bereits abgeschlossen.
Laut Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) ist die Erneuerung der Brücke zwingend notwendig, um die Umleitungsführung sicherzustellen. Für Radfahrer und Fußgänger sind keine größeren Ausbauten vorgesehen, da die Magazinstraße künftig Teil eines Radschnellwegs durch Dresden werden könnte.