Fr, 16.06.2017 , 17:30 Uhr

Gestaltungskommission soll Bauqualität im Auge behalten

Dresden –  Eine neue Gestaltungskommission bestehend aus vier Mitgliedern der Bereiche Architektur und Stadtplanung, einem Fachmann für Landschaftsarchitektur, fünf Stadträten sowie dem Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain will nun seit einem Jahr die Qualität der Architektur in Dresden verbessern.

Dresden hat seit Mai 2016 eine neue Gestaltungskommission. Mit diesem Gremium will die Landeshauptstadt Dresden das Thema Baukultur stärker in den öffentlichen Fokus stellen. Gemeinsam mit Vertretern der Gestaltungskommission Dresden lud der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften, Raoul Schmidt-Lamontain heute, Freitag, 16. Juni 2017, zu einem Arbeitsgespräch in das neu gegründete Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast. Prof. Dr.-Ing. Jürg Sulzer, Vorsitzender der Gestaltungskommission sowie dessen Mitglieder Mikala Holme Samsøe, Barbara Hutter, Ole Flemming und Thomas Kaup erläuterten an Beispielen, wie die Gestaltungskommission gemeinsam mit der Verwaltung und Vertretern von Politik sowie Bauherren und Investoren um die Qualität der Architektur in Dresden ringt. „Hilfreich für alle am Planungsprozess Beteiligten, im Stadtplanungsamt, in der Gestaltungskommission und für Planer wären Leitlinien für das Planen in Dresden“, erläutert der Baubürgermeister seine Strategie. „Die Stadt München, welche in den letzten Jahren einen Bauboom erlebt hat, hat uns dies auf eine interessante Art und Weise vorgemacht. Anders als bei Erhaltungs- und Gestaltungssatzungen, welche sehr engen Regularien unterliegen, hat die Stadt München versucht, mit ihren Leitlinien Grundsätze für das Planen in der Innenstadt zu formulieren. Diesen Ansatz sollte sich Dresden zum Vorbild nehmen und in einem ersten Schritt definieren, für welche Bereiche der
Stadt ein solches Planungsleitbild – auch unter besonderer Berücksichtigung von Grundsätzen zur Nachverdichtung – sinnvoll und notwendig wäre. Damit würden wir an eine gute Tradition in Dresden anknüpfen „, so Schmidt-Lamontain weiter.

Die Gestaltungskommission setzt sich zusammen aus vier externen Mitgliedern aus den Bereichen Architektur und Stadtplanung, einem externen Mitglied aus dem Bereich Landschaftsarchitektur, fünf Stadträten sowie dem Beigeordneten für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften. An den Sitzungen der Gestaltungskommission nehmen Vertreter des Stadtplanungsamtes als Fachberater sowie Projektträger mit ihren Planern teil. Die Zusammensetzung des Gremiums soll eine offene und gleichzeitig fachlich fundierte Diskussion zwischen
Bauherren, Planern, Verwaltung und den gewählten Mitgliedern des Stadtrates ermöglichen. Wichtig ist dabei der Blick auch von außen, die Einordnung in einen nationalen und internationalen Architektur- und Städtebaudiskurs. Aus den Diskussionen über die vorgestellten Vorhaben resultieren breit abgestimmte Empfehlungen zur Weiterentwicklung des jeweiligen Vorhabens. Die Empfehlungen können konkrete Anregungen zur Verbesserung und Präzisierung des Vorhabens sein oder die Kommission empfiehlt, das Projekt in einem konkurrierenden Verfahren oder in einem Workshop vertieft zu betrachten. Ziel ist es, für den jeweiligen Standort nachhaltige und gestalterisch angemessene bauliche Lösungen zu entwickeln. Im ersten Jahr wurden in der Gestaltungskommission Dresden insgesamt 17 Standorte bearbeitet. Immer nur eine Auswahl von Bauvorhaben können aus Kapazitätsgründen in der Gestaltungskommission diskutiert werden. Die Geschäftsordnung sieht vor, insbesondere solche Vorhaben zu behandeln, die für die Gesamtstadt eine besondere Bedeutung haben. Ferner Vorhaben, die für die Stadt allgemeingültige Fragenstellungen zur Baukultur aufwerfen. Die Diskussion über die angemessene Einordnung neuer Bauwerke in das am konkreten Standort bestehende Stadtgefüge aus Quartieren,
Einzelgebäuden, Straßen, Plätzen und Freiräumen spielt eine wichtige Rolle. Die geschlossene Bebauung der Innenstadt, die großen Stadtteile mit Villen und großen Gärten, wie Striesen und Plauen, die Stadtteile mit Siedlungsbau von Hellerau bis Jägerpark und Gorbitz werden – immer ausgehend von ihren jeweiligen Eigenschaften und bestehenden Qualitäten – mit hoher Sorgfalt betrachtet.

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