Dresden. Das tjg. theater junge generation Dresden beginnt ab August 2025 ein neues Kapitel: Mit Ulrike Leßmann und Mihkel Seeder übernimmt erstmals ein binationales Intendanz-Duo die Leitung des renommierten Kinder- und Jugendtheaters – eines der größten seiner Art in Europa. Mit ihrem Leitsatz „Wir machen das jetzt zusammen“ setzen sie ein klares Zeichen für mehr Teilhabe, künstlerische Vielfalt und internationale Zusammenarbeit.
Die neue Intendanz möchte die kreative Kraft der Gemeinschaft stärken und das Theater stärker als „Dritten Ort“ etablieren – als Raum für Begegnung, Austausch und gemeinsames Gestalten. Dabei sollen neue Impulse von außen mit der lokalen Verankerung des Hauses verbunden werden. Ziel ist es, das tjg. als lebendigen, offenen Kulturraum für junges Publikum noch weiter in der Stadtgesellschaft zu verankern.
Ganz im Sinne des gemeinsamen Neuanfangs steht der Auftakt der Spielzeit 2025/26: Beim „tjg. wird wild“-Spektakel am 6. und 7. September 2025 sind alle Mitarbeitenden eingeladen, Bühnen und Gelände des Kraftwerks Mitte kreativ zu gestalten und gemeinsam zu bespielen.
Der Spielplan umfasst zwölf Premieren, darunter sieben Uraufführungen in Schauspiel und Puppentheater. Themen wie Zukunftsenergie, Künstliche Intelligenz, postkoloniale Perspektiven und zwischenmenschliche Grenzen stehen im Fokus. Produktionen wie „POWERPLAN“ (Wissenschaftsjahr 2025), „Pl[AI]“ (mit Beteiligung der estnischen Regisseurin Helen Rekkor) oder „Schokolade“ (mit dem brasilianisch-beninischen Künstlerduo Guimarães/Gbaguidi) zeigen die inhaltliche und ästhetische Bandbreite.
Mit dem Aufbau eines Kinder- und Jugendbeirats, der künstlerisch beratend am Theater mitwirkt, wird der Beteiligungsanspruch konkret umgesetzt. Auch die Theaterakademie bleibt zentraler Bestandteil – mit Uraufführungen und dem Ausbau partizipativer Formate.
Das tjg. wird zudem Teil von TINCON Dresden – der Konferenz für digitale Jugendkultur – und Gastgeber für Aufführungen im Rahmen der Tanzplattform Deutschland 2026. Neue Kooperationen, etwa mit der Staatsoperette, bringen ungewöhnliche Begegnungsformate in die Stadt. Bewährte Publikumsformate wie die Familiensonntage oder das Sommertheater im Zoo bleiben erhalten.
In einer Zeit kultureller und gesellschaftlicher Spannungen versteht sich das neue Intendanz-Duo als verantwortungsbewusster Impulsgeber. Die künstlerische Arbeit soll einladen, mitzumachen, mitzugestalten und mitzureden – und damit ein starkes Zeichen für demokratischen Zusammenhalt und kulturelle Bildung setzen.