Leipzig - Im Landkreis Leipzig wurde erstmals ein neues Wolfsrudel nachgewiesen. Der genetische Nachweis gelang durch einen verirrten Welpen, der kürzlich am Rand der Gemeinde Lossatal aufgegriffen wurde. Anwohner entdeckten das offenbar hilflose Jungtier und informierten die Behörden.
Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) ließ daraufhin genetische Proben analysieren – mit einem überraschenden Ergebnis: Der Welpe konnte keinem bisher bekannten Rudel oder Elterntier zugeordnet werden.
Monitoring bestätigt Elterntiere vor Ort
Parallel zur genetischen Untersuchung intensivierten Experten das Monitoring in der Region. Mithilfe von Wildkameras gelang es, einen Wolfsrüden und eine Wolfsfähe in der Nähe nachzuweisen – ein klares Indiz für ein neues Rudel im Landkreis Leipzig.
Wiedervereinigung und weitere Welpen entdeckt
Der zwischenzeitlich medizinisch versorgte und aufgepäppelte Welpe konnte inzwischen wieder in die Freiheit entlassen werden. Eine Wildkamera dokumentierte, wie er zu seinen Eltern zurückfand – ein seltener Glücksfall für Wildtierforscher. Dabei wurden sogar zwei weitere Welpen im Gebiet festgestellt, was die Existenz eines etablierten Rudels eindeutig bestätigt.
Bedeutung für den Artenschutz
Der Nachweis eines neuen Rudels ist nicht nur biologisch, sondern auch politisch bedeutsam: Die Rückkehr der Wölfe nach Sachsen ist seit Jahren ein emotional diskutiertes Thema. Mit dem Fund in Lossatal wächst die Zahl der Wolfsterritorien im Freistaat weiter an.
Weitere Informationen zum Wolfsmonitoring in Sachsen sind über das LfULG erhältlich.