Mi., 08.10.2025 , 18:56 Uhr

Niners treffen auf Lietkabelis Panevezys

Chemnitz- Die NINERS Chemnitz stehen heute vor einem besonderen, aber zugleich enorm herausfordernden Abend: Erstmals in ihrer Vereinsgeschichte bestreiten sie ein EuroCup-Heimspiel – und das ausgerechnet in einer Phase, in der gleich fünf Stammkräfte verletzungsbedingt fehlen.

Neben den längerfristigen Ausfällen von Roman Bedime (Schulter-OP) und John Newman (Jochbeinbruch) sind auch Kaza Kajami-Keane, Julian Steinfeld und Kostja Mushidi angeschlagen. Mit einer stark verkleinerten Rotation empfängt das Team von Rodrigo Pastore in der Messe Chemnitz den litauischen Traditionsclub Lietkabelis Panevezys.

Trotz der schwierigen Personalsituation herrscht im Verein Aufbruchstimmung. Geschäftsführer Steffen Herhold und Coach Pastore betonen die „Next-Man-Up-Mentalität“ – zuletzt hatten Spieler wie Robbie Beran, Kevin Yebo oder Corey Davis bereits erfolgreich Verantwortung übernommen. Hoffnung besteht zudem, dass einige Verletzte bald zurückkehren, einzig Bedime wird länger fehlen.

Der heutige Gegner ist allerdings ein Schwergewicht: Panevezys spielt seit Jahren regelmäßig im EuroCup, überstand mehrfach die Gruppenphase und siegte zum Auftakt überraschend gegen Besiktas Istanbul. Mit international erfahrenen Akteuren wie Augustine Rubit oder Trey Drechsel sowie einer robusten, strukturierten Spielweise bringt das Team von Trainer Nenad Canak reichlich Qualität aufs Parkett.

Für die Chemnitzer Fans bedeutet der Abend also nicht nur ein Stück Vereinsgeschichte, sondern auch die Chance, ihre Mannschaft in schwieriger Lage lautstark zu unterstützen – und als „sechster Mann“ vielleicht das Zünglein an der Waage zu werden.

Obwohl die NINERS Chemnitz mit mehreren Ausfällen kämpfen, gehen sie mit vollem Elan in das erste Viertel. Kostja Mushidi steht trotz gebrochenem Nasenbein auf dem Spielfeld und erkämpft im ersten Abschnitt wichtige Punkte für die Orange Army. Dank Amadou Sow und Ty Brewer behalten die Sachsen lange Zeit die Oberhand. Die Litauer glichen jedoch in der siebten Minute durch Maldunas aus. Punktestand nach knapp sieben Minuten: 15:15. Amadou Sow traf noch in der gleichen Minute mit sicheren Freiwürfen und brachte die Zwei-Punkte-Führung zurück (17:15). Kevin Yebo und Nike Sibande bauten den Vorsprung weiter aus und sorgten mit zwei Freiwürfen sowie einem sicheren Dreier von Sibande für eine Sieben-Punkte-Führung (22:15) in der 9. Minute. Ty Brewer und Nike Sibande stellten schließlich in der letzten Minute des ersten Viertels auf 28:17.

Das zweite Viertel startete deutlich dynamischer. Die Chemnitzer wollten von Beginn an ihre Führung behaupten und weiter ausbauen. Kostja Mushidi und Ty Brewer erhöhten den Vorsprung frühzeitig – nach knapp drei Minuten stand es 33:20. Nun war die Orange Army endgültig im Spiel angekommen. Brewer traf mit einem sicheren Dreier von der Seite, und Nike Sibande legte in derselben Minute nach. Dank souveräner Spielzüge und starkem Teamplay konnten die Chemnitzer den Vorsprung in der siebten Minute auf 44:25 ausbauen. Die Gäste aus Litauen hatten große Mühe, mit den Schützlingen von Trainer Rodrigo Pastore mitzuhalten. Trotz einzelner Angriffe ließ Chemnitz kaum Fehler zu. Mit einem weiteren Treffer von Ty Brewer ging es schließlich mit einer klaren 53:29-Führung in die Halbzeitpause.

Mit einem deutlichen Vorsprung starteten die NINERS in das dritte Viertel. Doch auch die Gäste wirkten nun wacher und kamen gestärkt aus der Pause zurück. Trotz einiger starker Angriffe behielten die Chemnitzer die Kontrolle, und Kevin Yebo stellte in der siebten Minute auf 60:39. Auch in diesem Abschnitt zeigte sich, wie entschlossen die NINERS auf Sieg spielten. Nike Sibande und Ty Brewer waren in ihren Offensivaktionen kaum zu stoppen. Zwar gelangen den Litauern vereinzelt Treffer, doch Sachsens beste Korbjäger hielten den Gegner konstant auf Abstand. Mit einem soliden Vorsprung von 71:46 ging es schließlich in das letzte Viertel.

Auch im letzten Viertel gönnten die Gastgeber ihrem Gegner aus Litauen nichts. Mit einem deutlichen Vorsprung im Rücken blieben die Chemnitzer konzentriert, kontrollierten das Tempo und ließen den Gästen nur wenige Gelegenheiten, noch einmal gefährlich zu werden. Angetrieben vom lautstarken Publikum brachte die Orange Army die Partie souverän zu Ende. Mit einem Punktestand von 86:67 sicherten sich die Chemnitzer schließlich den verdienten Heimsieg