Mi., 12.02.2025 , 14:01 Uhr

Aufstiegsreform 2025

Ostvereine kämpfen gegen Benachteiligung: "Meister müssen aufsteigen"

Chemnitz - Es könnte ein Beben auslösen in der Regionalligalandschaft des deutschen Fußballs. Am heutigen Mittwoch verkündeten Vereinsvertreter fünf großer Vereine stellvertretend für die Regionalliga Nordost eine Reform, die den Drittligaaufstieg neu regeln soll. Denn die bisherige Lösung benachteiligt vor allem den Fußballosten.

Zwei Meister steigen direkt auf - die anderen kämpfen um die restlichen Plätze

Fußball ist eigentlich ein einfacher Sport - 2 Mannschaften spielen gegeneinander, wer mehr Tore schießt gewinnt und am Ende einer jeden Saison wird die beste Mannschaft Meister und steigt, sofern sie nicht schon in der höchsten Liga spielt in die nächsthöhere Liga auf - das ist die logische Folge und sportlich fair.

Doch nicht in jeder Liga wird dieses Prinzip angewendet. In den Regionalligen wird dadurch der Fußballosten benachteiligt. Denn seit acht Jahren inzwischen gelten für die fünf Regionalligastaffeln unterschiedliche Aufstiegsregeln.

Während die Meister der Staffel West und Südwest direkt aufsteigen, teilen sich die Mannschaften aus den restlichen Staffeln Nordost, Nord und Bayern die restlichen zwei Aufstiegsplätze untereinander auf.
Da im Westen über 50% der Vereine spielen, wurde diese Regelung zunächst übergangsweise beschlossen, sorgt aber vor allem in der Staffel Nordost seit Jahren für Unmut - und das zurecht.

Denn der DFB verlagerte die Verantwortung damals auf die Verbände und forderte von den einzelnen Staffeln eine Lösung und ein Zusammenschluss - klar das keine Staffel dem nachgeben wollte. Und so findet seit sechs Jahren in jeder Saison die gleiche Diskussion statt. 

 

Traditionsvereine mit klarem Appell an DFB

Für die 17 Vereine ist das Maß voll: Zahlreiche Traditionsvereine, darunter Zwickau, Chemnitz, sowie Chemie und Lok Leipzig sorgen für regelmäßige Zuschauer Rekorde, sodass sich die Liga zu einer der zuschauerstärksten entwickelt hat. Schluss mit der strukturellen Benachteiligung der Regionalliga Nordost: Meister müssen aufsteigen auch im Osten - das ist die zentrale Forderung der Aufstiegsreform 2025, für die sich stellvertretend fünf Vereinsverantwortliche am Mittwoch einsetzten.

Vereine für gemeinsamen Dialog und Zusammenarbeit offen 

Doch es geht nicht nur um Gerechtigkeit sondern auch um finanzielle und wirtschaftliche Nachteile, die durch die aktuelle Reform den einzelnen Klubs entstehen.
Die Erwartungshaltung an den Norddeutschen Fußballverband ist klar - eine Neuausarbeitung in Zusammenarbeit mit dem DFB und den anderen Landesverbänden für mehr Gerechtigkeit und eine tragfähige Zukunftslösung, um die Benachteiligung der Ost-Clubs zu beenden.


Dabei bieten die Vereine den Verbänden ihre Mitarbeit im Prozess an - ein Prozess der komplex werden könnte, denn kein Verband und keine Liga will sich aufteilen oder sogar auflösen, deshalb stehen einfache aber gerechte Lösungen im Vordergrund, welche am Mittwoch präsentiert wurden.

Entscheidung über Reformvorschlag im September erwartet

Fakt ist aber auch frühestens erwartet werden die Reformumsetzung ab der Saison 2027/28, denn erst im September, wenn die neue Saison bereits gestartet ist, tagt der Bundestag des DFB und erst dann kann mit einer Entscheidung pro oder contra Aufstiegsreform gerechnet werden.

Wird diese Entscheidung jedoch erneut ignoriert, dann könnten die Vereine auch den juristischen Weg gehen, wie Tommy Header vom Chemnitzer FC ankündigte. So oder so wird es eine Lösung geben, ob dann der Fußball gewinnt, bleibt abzuwarten.