Di, 12.07.2022 , 14:56 Uhr

Pflegefachmann / Pflegefachfrau: Aus welchen Themenpunkten besteht das Berufsbild?

Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen haben eine der wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft - sie betreuen und versorgen Menschen, die Hilfe benötigen. Dabei arbeiten sie hauptsächlich in Einrichtungen wie Krankenhäusern und Altenheimen, in denen sie Wunden versorgen, bei der Körperpflege assistieren, die Nahrungsaufnahme unterstützen oder Blut abnehmen. Es handelt sich also um ein äußerst vielfältiges Berufsbild mit engem Patientenkontakt.

Tätigkeitsfelder im Überblick

Im Leben eines Menschen gibt es immer wieder Stationen, in denen wir auf die Unterstützung anderer angewiesen sind - als Säugling, im Alter oder nach Unfällen oder Krankheiten. Damit nicht die Angehörigen die gesamte Last der Pflege tragen müssen, gibt es Pflegefachkräfte. Dabei ist die Ausbildung im Beruf als Pflegefachmann noch relativ neu. Seit Januar 2020 bündelt und ersetzt sie die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zum Altenpfleger und zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Die neue Ausbildung zur Pflegefachkraft ist so konzipiert, dass Auszubildende direkt alle Pflegebereiche kennenlernen und sich nicht von Anfang an spezialisieren müssen. Stattdessen können Pflegefachkräfte später in einer Vielzahl von Pflegeberufen eingesetzt werden:

Zuletzt haben Pflegefachkräfte in jedem Bereich die Aufgabe, Maßnahmen zu dokumentieren und verwaltende Tätigkeiten auszuführen. Sie überwachen beispielsweise die Fort- und Rückschritte der Patienten, pflegen Patientenakten und kümmern sich um die Abrechnung von Pflegedienstleistungen.

Welche Kernkompetenzen sollte ein Pflegefachmann / eine Pflegefachfrau mitbringen?

Neben den medizinischen und pflegerischen Kompetenzen sollten Pflegefachkräfte eine Reihe von wichtigen Soft Skills mitbringen. So ist es wichtig, dass sie insgesamt gern mit Menschen arbeiten und ein grundlegendes Interesse für medizinische, soziale und pflegerische Fragen mitbringen. Da der Pflegeberuf auch große Verantwortung mit sich bringt, sollten Pflegefachkräfte ein hohes Maß an Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein besitzen. Wenn sie mit hilfsbedürftigen Menschen arbeiten, spielen außerdem Empathie und Einfühlungsvermögen eine wichtige Rolle. Nur so fühlen sich die Menschen wohl, die von ihnen gefördert, gepflegt und begleitet werden. Pflegefachkräfte müssen geduldig sein, auch wenn sie Patienten betreuen, bei denen sich Erfolge langsam oder gar nicht einstellen.

Was spricht für die Ausbildung als Pflegefachkraft?

Die Arbeit in der Pflege ist sicherlich nicht immer einfach. Insbesondere das fehlende Personal und die schlechten Arbeitsbedingungen sind in den letzten Jahren vermehrt durch die Presse gegangen. So werden nicht umsonst immer wieder bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege gefordert. Doch es gibt auch vieles, was für die Ausbildung als Pflegefachkraft spricht. So bekommt man während der Ausbildung einen breiten Einblick in sämtliche Pflegebereiche. Anschließend ist man breit aufgestellt und kann daher in verschiedenen medizinischen und sozialen Einrichtungen arbeiten. Zudem werden Pflegekräfte in jedem dieser Bereiche händeringend gesucht, weswegen man sicher sein kann, immer einen Arbeitsplatz zu haben. Außerdem handelt es sich um einen zutiefst sinnstiftenden Beruf. Wer in der Pflege tätig ist, kann sichergehen, einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und Menschen in Notsituationen eine große Stütze zu sein.

Die Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau dauert drei Jahre. Es handelt sich dabei um eine schulische Ausbildung, die bereits praktische Einsätze enthält. So wechseln sich Theorie- und Praxisphasen flexibel ab, sodass man nach der Ausbildung direkt in der Lage ist, ins Berufsleben einzusteigen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Ausbildung in der Pflege bereits vergütet wird. Auszubildende erhalten im ersten Jahr der Ausbildung bis zu 1200 Euro brutto pro Monat.

Was sind die Arbeitszeiten einer Pflegefachkraft?

Da Patienten rund um die Uhr auf Pflege angewiesen sind, haben Pflegefachkräfte keinen typischen Nine-to-Five-Job. Stattdessen müssen sie damit rechnen, teilweise auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten. In der Regel handelt es sich dabei um eine 40-Stunden-Woche im Schichtdienst. Das bedeutet, man sollte bereit sein, den eigenen Alltag und die eigenen freien Tage stets flexibel zu gestalten. Als Ausgleich für die Arbeit am Wochenende haben Pflegefachkräfte dann öfter auch unter der Woche einen Tag frei.

Fazit

Personen, die in der Pflege arbeiten, sollten bereit sein, sich mit den Themen Leid, Sterben, Krankheit und Tod auseinanderzusetzen und davor nicht zurückschrecken. Sie arbeiten eng mit Menschen zusammen und benötigen ein hohes Einfühlungsvermögen. Es handelt sich um einen Beruf, der einem insbesondere menschlich sehr viel abverlangen kann - aber auch um einen, der sehr sinnstiftend und erfüllend ist.

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