Bis zu 720 Menschen haben am Christopher Street Day (CSD) in Döbeln teilgenommen und ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt. Die Veranstaltung verlief laut Polizei größtenteils ruhig und ohne größere Zwischenfälle.
Parallel zum CSD versammelten sich etwa 90 Personen zu einer Gegenveranstaltung rechter Gruppen. Auch diese Versammlung blieb überwiegend friedlich, wie die Polizei mitteilte. Dennoch kam es im Umfeld beider Versammlungen zu mehreren Straftaten.
Insgesamt wurden sieben Straftaten festgestellt. Unter anderem wird gegen einen 41-Jährigen ermittelt, der aus einem Fenster heraus den Hitlergruß gezeigt haben soll. In drei weiteren Fällen ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Volksverhetzung – ausgelöst durch Lieder, die während der Gegendemonstration abgespielt wurden. Zudem kam es zu einer Anzeige wegen Körperverletzung, nachdem ein bislang unbekannter Täter einem 17-Jährigen ins Gesicht geschlagen hatte. Weitere Anzeigen wurden wegen Sachbeschädigung und Beleidigung aufgenommen.
Rund 300 Polizeibeamte waren im Einsatz, um die Sicherheit der Veranstaltungen zu gewährleisten. Die Polizeidirektion Chemnitz wurde dabei von Kräften der sächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt.
Beim CSD in Döbeln im vergangenen Jahr war es zu einem Vorfall mit Buttersäure gekommen. Laut Landeskriminalamt sollte der stechende Geruch offenbar dazu dienen, Teilnehmende vom Besuch der Veranstaltung abzuhalten. Die Ermittlungen in dem Fall liefen weiter.