Sachsen - Das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Sachsen ist 2020 angestiegen. Dennoch liege es deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt, wie das Statistische Landesamt in Kamenz mitteilte.
Das Durchschnittseinkommen ist demnach gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent auf 21.538 Euro gestiegen.
Dies ist zwar ein Anstieg, jedoch liegt Sachsen damit weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 23.706 Euro. Dies geht aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor.
Allerdings gibt es laut der Statistik des sächsischen Landesamtes auch regional große Unterschiede. So wurde das höchste Pro-Kopf-Einkommen mit 22 987 Euro im Landkreis Leipzig erzielt, während die Stadt Leipzig mit 20 051 Euro sächsisches Schlusslicht ist. Allerdings profitieren die Umlandkreise der drei Großstädte auch von Pendlern.
Das Landesamt wies außerdem darauf hin, dass bei der Betrachtung der Pro-Kopf-Werte auch die Bevölkerungszahl betrachtet werden müsse. Sachsen schrumpft, so dass sich das Einkommen auf weniger Menschen verteilt. Die Bevölkerungszahl ging von 2019 auf 2020 um 0,3 Prozent zurück. Lediglich die Stadt Leipzig (+0,8 Prozent) sowie Dresden und der Landkreis Leipzig (jeweils +0,1 Prozent) verzeichneten ein Plus.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Sachsen, Markus Schlimbach, forderte mehr Einsatz der sächsischen Regierung für gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen. Sachsen sei bundesweit Schlusslicht bei der Tarifbindung, kritisierte Schlimbach. Das müsse sich ändern. (mit dpa)