Dresden – Ein aktueller Bericht der BARMER zeigt auf, dass in Sachsen die zahnärztliche Vorsorge bei Kindern noch nicht ausreichend genutzt wird.
Laut dem Zahnreport 2023 der Krankenkasse haben weniger als die Hälfte der Kinder bis vier Jahre (etwa 40 Prozent) eine Prophylaxe beim Zahnarzt in Anspruch genommen. Dies bedeutet, dass über die Hälfte dieser Altersgruppe keine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung erhalten hat.
Die Zahlen verbessern sich zwar mit dem Alter – 69 Prozent der Fünf- bis Neunjährigen und 74 Prozent der Zehn- bis 14-Jährigen haben Vorsorgetermine wahrgenommen – dennoch besteht Handlungsbedarf. Martin Morawietz, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Dresden, betont, dass der erste Zahnarztbesuch bereits mit dem Durchbruch des ersten Milchzahns erfolgen sollte. Ein späterer Besuch, insbesondere bei bereits bestehenden Zahnerkrankungen, ist nicht optimal.
Der Zahnreport zeigt auch einen Zusammenhang zwischen Bildung und Zahngesundheit. Personen mit höherem Bildungsabschluss, wie einem Diplom oder Master, benötigen seltener umfangreichen Zahnersatz. Dies deutet auf bessere Mundgesundheit in dieser Gruppe hin. Morawietz hebt hervor, dass Bildung bei der Planung von Prophylaxe und Therapie berücksichtigt werden sollte.
Die Eigenverantwortung in Bezug auf Mundhygiene sei ein zentrales Ziel der Prävention. Morawietz lobt die Arbeit der Zahnärzte in Sachsen und betont die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen medizinischen Fachkräften, pädagogischen Einrichtungen und Eltern. Er schlägt vor, die Gesundheitsaufklärung bereits im Kleinkindalter zu beginnen und diese über Schulen und Berufsschulen fortzusetzen. Kreative Kampagnen in sozialen Medien und erinnernde Apps könnten hierbei unterstützen.
Abschließend betont Morawietz, dass das Ziel sein muss, die Anzahl der Personen mit hohem Therapiebedarf zu reduzieren.