Dresden - Am kommenden Mittwoch werden Radfahrer in Dresden mit einer Protestaktion auf drohende Kürzungen beim Radwegebau und fehlende Sicherheitsmaßnahmen für Radfahrer aufmerksam machen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Sachsen (ADFC) ruft zu fünf symbolischen „Nullrunden“ um die Sächsische Staatskanzlei auf. Hintergrund ist der Doppelhaushalt 2025/26, der im Sommer verabschiedet werden soll.
Laut Janek Mücksch, Vorsitzender des ADFC Sachsen, seien dringend Investitionen in eine sichere und moderne Radinfrastruktur nötig. Der Verband fordert ein Budget von 40 Millionen Euro für den Radverkehr im Freistaat – das entspricht rund zehn Euro pro Einwohner. „Ein Zehner pro Sachse – das muss drin sein!“, so Mücksch. Der ADFC setzt sich insbesondere für sichere und attraktive Radwege in Städten sowie entlang von Kreis- und Staatsstraßen ein.
Derzeit liegt Sachsen bei der Ausstattung von Landstraßen mit Radwegen unter dem Bundesdurchschnitt. Laut Angaben des ADFC verfügen nur 15 Prozent der sächsischen Staatsstraßen über Radwege. Das erschwert die Verkehrssicherheit für Radfahrer, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Der Haushalt 2025/26 wird im Sommer vom Sächsischen Landtag verabschiedet. Da die CDU-SPD-Minderheitsregierung auf zehn Stimmen aus der Opposition angewiesen ist, stehen noch umfangreiche Verhandlungen an. Der ADFC hofft, dass der Protest den Druck auf die Politik erhöht, Radverkehrsförderung nicht zu vernachlässigen.
Ob die Demonstration zu konkreten Änderungen im Haushaltsplan führt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Forderung nach besseren Bedingungen für Radfahrer in Sachsen wird zunehmend lauter.