Mo., 15.09.2025 , 11:37 Uhr

TU Dresden und Stadt ziehen Bilanz – neue Maßnahmen starten

Radroute Ost: Mehr Sicherheit für Radfahrer

Die Radroute Ost wird immer stärker genutzt. Eine Untersuchung zeigt: Mehr Radverkehr, aber auch Konflikte mit Autos. Nun folgen konkrete Maßnahmen für mehr Sicherheit.

Dresden - Die Radroute Ost in Dresden erfreut sich wachsender Beliebtheit. Laut einer Untersuchung der Landeshauptstadt Dresden in Zusammenarbeit mit der Fakultät Verkehrswissenschaften der TU Dresden nutzen täglich zwischen 1.000 und 1.500 Radfahrer die Strecke im 10-Stunden-Zeitraum. Auf einzelnen Abschnitten stieg das Radverkehrsaufkommen sogar um bis zu 166 Prozent.

Neben der starken Nutzung wurden wichtige Erkenntnisse zum Verkehrsverhalten und zur Sicherheit gesammelt. So zeigt die Analyse, dass viele Radfahrer im sogenannten „Dooring-Bereich“ – zu nah an parkenden Autos – unterwegs sind. Um diesem Risiko zu begegnen, werden ab Montag, 15. September 2025, insgesamt 54 neue Radpiktogramme auf der Route angebracht. Sie sollen den Radfahrenden eine sichere Spurführung verdeutlichen.

Bereits zum 1. September hat die Stadt im Bereich der Laubestraße eine gegenläufige Einbahnstraßenregelung eingeführt. Ziel ist es, den Kfz-Verkehr stärker auf das Hauptstraßennetz zu verlagern und Schleichverkehr durch das Wohngebiet einzudämmen.

Ergebnisse der Nutzerbefragung

Eine Befragung unter Radfahrern zeigt: Die Mehrheit bewertet die Route als gut oder sehr gut. Gleichzeitig empfinden rund 50 Prozent den Autoverkehr als zu hoch und konfliktbeladen, 60 Prozent halten die gefahrenen Geschwindigkeiten für überhöht. Messungen bestätigten diese Wahrnehmung: Viele Kfz-Fahrer überschreiten die erlaubten 30 km/h, im Schnitt wurden 32 bis 34 km/h registriert. Der mittlere Überholabstand liegt knapp unter 1,50 Metern und wird in schmalen Abschnitten teils deutlich unterschritten.

Die Entwicklung des Kfz-Verkehrs fällt unterschiedlich aus: Während die Belastung auf der westlichen Comeniusstraße um bis zu 84 Prozent sank, stiegen die Zahlen östlich der Schlüterstraße um bis zu 52 Prozent. Gründe sind neue Vorfahrtsregelungen und Umfahrungen von Hauptverkehrsstraßen. Zudem stellte die TU Dresden einen hohen Anteil an Durchgangsverkehr auf den östlichen Abschnitten fest.

Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmer

Seit der Einrichtung der Radroute werden Kreuzungen schrittweise mit Gehwegvorstreckungen und barrierefreien Querungsstellen umgebaut. Diese Maßnahmen erhöhen die Übersichtlichkeit, erleichtern Fußgängern das Queren und verringern Abbiegegeschwindigkeiten von Autos. Auch das Parken im Kreuzungsbereich wird so wirksam verhindert.

Blick in die Zukunft

Die Radroute Ost wird von Dresdnern gut angenommen, birgt aber weiteres Potenzial. Neben den neuen Piktogrammen sind zusätzliche kleinere Anpassungen geplant. Dazu gehören Wartelinien an untergeordneten Straßen zur Verdeutlichung der Vorfahrtsregeln. Zudem erfolgen weitere Analysen: etwa die Beobachtung der Unfallentwicklung an der Kreuzung Laubestraße/Müller-Berset-Straße, Geschwindigkeitsmessungen im Bereich Glashütter Straße, die Prüfung einer weiteren gegenläufigen Einbahnstraßenregelung sowie eine Auswertung der Stadtradeln-Daten.

So will die Stadt das Radnetz weiter verbessern und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen.