Dresden - Mit der Initiative „Herzsicher in der Schule“ wird die Vermittlung von Wiederbelebungsmaßnahmen an Sachsens Schulen deutlich ausgeweitet. Am Gymnasium Dresden Bühlau wurde das Projekt am Montag mit einer praktischen Demonstration eröffnet. Dabei verwandelte sich ein Unterrichtsraum in eine „Lebensretter-Werkstatt“, in der Reanimationsabläufe und der Einsatz von Defibrillatoren (AED) an Übungspuppen vorgestellt wurden.
Die Initiative ist ein gemeinsames Projekt des Landesamts für Schule und Bildung (LaSuB), der Björn Steiger Stiftung und der Deutschen Herzstiftung. Ziel ist es, Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften grundlegende Wiederbelebungskompetenzen zu vermitteln – denn im Ernstfall zählt jede Minute.
Die Kooperation zwischen LaSuB und Björn Steiger Stiftung besteht bereits seit dem 1. Oktober 2024. Seitdem erhalten teilnehmende Schulen Fortbildungen für Lehrkräfte, Übungspuppen für den Unterricht und zwei Laien-Defibrillatoren – eines für Trainingszwecke und ein weiteres für den dauerhaften Einsatz im Schulgebäude.
Mit der nun unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen LaSuB, Björn Steiger Stiftung und Deutscher Herzstiftung wird das Angebot nochmals erweitert. Am 1. November 2025 ging das digitale Bildungsportal sn.wiederbelebung-in-schulen.de online. Dort finden Lehrkräfte digitale Lerninhalte, Unterrichtsmaterialien und Informationen zur Anmeldung für Schulungen.
Diese Schulungen sollen Pädagoginnen und Pädagogen befähigen, ab Klassenstufe 7 Wiederbelebungsmaßnahmen im Unterricht zu vermitteln. Unterstützt werden sie dabei von 45 Trainerinnen und Trainern aus Hilfsorganisationen wie ASB, DLRG, DRK, Johanniter und Malteser.
Sachsens Kultusminister Conrad Clemens betonte die Bedeutung frühzeitiger Kompetenzen:
„Wenn junge Menschen wissen, wie sie im Notfall helfen können, retten sie Leben. Mit der Initiative schaffen wir dafür die besten Voraussetzungen.“Auch die Björn Steiger Stiftung sieht in dem Projekt einen entscheidenden Schritt. Geschäftsführerin Katerina Malliou erklärte:
„Dieser Start in Sachsen ist ein Meilenstein, um Deutschland herzsicher zu machen.“
Von Seiten der Deutschen Herzstiftung ergänzte Dr. Sinann Al Najem, dass durch das Bildungsportal und die gemeinsame Ausstattung der Schulen Wiederbelebungsunterricht künftig flächendeckend möglich werde.
Zwischen 2017 und 2024 wurden durch die Initiative „Sachsen retten Leben“ Lehrkräfte von mehr als 300 Schulen geschult – in Kooperation mit der Uniklinik Dresden, der Uniklinik Leipzig und den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz.
Seit 2024 erfolgt das Training gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung. Ihren Ursprung hat die Stiftung ebenfalls in Sachsen: Sie wurde gegründet, nachdem der kleine Björn Steiger 1969 nach einem Unfall verstarb. Sein Vater, Siegfried Steiger aus Bad Brambach, legte damit den Grundstein für Verbesserungen in der deutschen Notfallhilfe.