So, 21.01.2024 , 13:03 Uhr

Dresdner Altmarkt erneut im Fokus

Rechtsextreme sorgen mit Aktion für Aufsehen: „Neue" Gedenkinschrift auf Altmarkt-Bank geklebt

Dresden - Die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Freien Sachsen" erregten am Sonntag durch eine Demonstration in der Dresdner Altstadt Aufmerksamkeit.  

Anhänger der Identitären Bewegung sollen bereits vor der "Freie Sachsen"-Kundgebung eine Inschrift auf eine Steinbank am Altmarkt geklebt haben. "Hier wurden die Leichname Tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt", so der Text auf einem lackierten Holzbrett.

Die Inschrift wurde an der gleichen Stelle angebracht, an der die Dresdner Stadtverwaltung kürzlich heimlich eine Gedenkschrift entfernen ließ, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Diese Maßnahme soll sogar an Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) vorbeigegangen sein. Sachsen Fernsehen berichtete hier ausführlich. 

Ist das eigentlich Sachbeschädigung? Polizeisprecher Marko Laske zu Sachsen Fernsehen:

"Wir prüfen, ob hier eine Straftat vorliegt." 

Im Vergleich zur Originalinschrift der Stadt war die Botschaft der Rechten nach Reporterinformationen kürzer. Ein Satz wurde weggelassen, der ursprüngliche Text lautete: "Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen, auch in unsere Stadt zurück."

Unter dem Motto "Denkmalzerstörer Hilbert stoppen" meldeten die "Freien Sachsen" einen Aufmarsch mit rund 300 Teilnehmern an, forderten immer wieder den Rücktritt von Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Unser Reporter berichtet, auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche wurde ein Fliegeralarm abgespielt. Über die Lautsprecher der "Freien Sachsen" erklang für etwa 20 Sekunden der schrille Alarmton.

Ab dem Nachmittag hat "Fridays for Future" (FFF) eine Kundgebung unter dem Titel "Demokratie verteidigen – gemeinsam gegen Rechts!" auf dem Neumarkt angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit 1000 Teilnehmern. 

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