Dresden - Die Gesellschafterversammlung hat den Plan von Geschäftsführerin Karin Hildebrand zur Rettung der Sächsischen Dampfschiffahrt abgesegnet. Eine klare Mehrheit von 95 Prozent stimmt für die Anpassung der Finanzierungsstruktur. Die Gesellschafter verzichten auf gewinnunabhängige Auszahlungen. Das Geld soll in die Stärkung der Liquidität und die Vorsorge fließen. Auch Sachsens Finanzminister Haß begrüßte die Rettung der ältesten Raddampferflotte der Welt.
„Wir wirtschaften grundsätzlich solide, die Fahrgastzahlen der letzten Jahre sind sehr zufriedenstellend. Nicht beeinflussen können wir allerdings die äußeren Faktoren: Insbesondere die Wetterextreme und die resultierenden Niedrigwasser in unserer Hochsaison machen einen normalen Betrieb fast unmöglich. Wir reagieren darauf sehr flexibel und unsere tollen Mitarbeiter tun ihr Bestes. Trotzdem mussten immer wieder Fahrten ausfallen. Diese Ausfälle sind nur schwer auszugleichen“, so Geschäftsführerin Karin Hildebrand. Durch strengere Umweltgesetze (Stichwort: Diesel) notwendige Investitionen in die Maschinen und die Wartung und Pflege der Traditionsdampfer sind ebenfalls Kosten entstanden, die das Unternehmen tragen muss.
Die Gesellschafter verzichten nunmehr auf gewinnunabhängige Auszahlungen und geben damit Gelder frei, die in die Stärkung der Liquidität und die Vorsorge fließen sollen. Die vorgestellten Pläne werden nun mit allen Beteiligten – also Unternehmen, Banken, Gesellschaftern, Freistaat Sachsen und Landeshauptstadt Dresden– konkretisiert. Das Gesamtkonzept und alle erforderlichen Zustimmungen werden voraussichtlich bis Mitte nächsten Jahres vorliegen. „Wir steuern auf sichereres Fahrwasser zu“, ist Karin Hildebrand überzeugt. „Es geht um nicht weniger als die Sicherung zahlreicher Arbeitsplätze und den Erhalt der ältesten Raddampferflotte der Welt.“
Sachsens Finanzminister Dr. Matthias Haß erklärte zu den Ergebnissen der Gesellschafterversammlung der Sächsische Dampfschiffahrts-GmbH & Co. CONTI Elbschiffahrts KG: „Mit ihrer Entscheidung haben die Kommanditisten den Weg für eine zukunftsfähige Struktur der Gesellschaft freigemacht und einen wichtigen Beitrag für den Fortbestand der ältesten Raddampferflotte der Welt geleistet. Ich freue mich darüber, dass das Unternehmen sich nun auf die strategische Neuausrichtung konzentrieren und mit zusätzlichem Kapital die Gesellschaft wieder auf Erfolgskurs bringen kann. Der Freistaat wird den weiteren Weg nach Kräften unterstützen, um die Dampfschifffahrt auf der Elbe nachhaltig und langfristig zu sichern. Die historischen Raddampfer gehören zu Sachsen. Sie sind ein wichtiger Teil unseres einzigartigen kulturellen Erbes und ein großer Touristenmagnet.“