Dresden - Angesichts steigender Energiepreise wird der Ruf von Firmen und Verbrauchern nach Entlastung immer lauter. Der sächsische Arbeitgeberpräsident Jörg Brückner und die Wohnungswirtschaft im Freistaat äußerten sich am Montag dazu.
Es werde immer deutlicher, dass die Energiepreise für Bürger und Unternehmen zunehmend bedrohliche Ausmaße annehmen würden, sagte Jörg Brückner. Um die Energieversorger zu retten komme nun mit der Gasumlage noch eine staatlich veranlasste Abgabe dazu. Das müsse wohl so sein angesichts der Verwerfungen im Zuge des Krieges und der darauf folgenden Sanktionen, so Brückner weiter. Dennoch frage er sich, wer den Mittelstand rettet und wer sich um die Sicherung der industriellen Wertschöpfung und der Millionen Arbeitsplätze kümmere.
Die Bemühungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner zur Steuerfreiheit der Umlage seien richtig, aber auch nur ein kleiner Schritt, betonte der sächsische Arbeitgeberpräsident. Es brauche auch eine Preiskontrolle zur Entwicklung der Energiepreise.
Brückner frage sich, warum die Strompreise noch schneller als die Gaspreise steigen würden, obwohl nur ein kleiner Teil des Gases für die Stromproduktion genutzt werde. Er sei nicht für staatliche Preise, aber für eine permanente Überprüfung der Preisbildung. Dazu würde offensichtlich Bedarf bestehen.
Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sprach von einer dramatischen Lage für Vermieter und Mieterhaushalte. Sie spitze sich durch die Gasumlage zu. Mehr könne man den Bürgern und den Wohnungsunternehmen nicht mehr aufbürden, erklärte Verbandsdirektor Rainer Seifert. Man sehe nur eine Lösung, um Insolvenzen zu verhindern: Die Wohnungsunternehmen müssten ermächtigt werden, die steigenden Energiepreise direkt an die Mieter weitergeben zu können. Außerdem müsse es einen Anspruch auf ein bedarfsgerechtes "Heizgeld" geben, für Mieter, die die Mehrkosten nicht tragen können, sagte Seifert. (mit dpa)