Mi., 24.09.2025 , 10:16 Uhr

Kampfmittelbeseitiger bleiben im Dauereinsatz

Sachsen: Keine Zunahme bei Bombenfunden

Trotz Trockenheit meldet Sachsen keinen Anstieg bei Bombenfunden in Flüssen und Seen. Die Arbeit der Kampfmittelbeseitiger bleibt jedoch eine Daueraufgabe.

Dresden - Trotz wochenlangem Niedrigwasser in Flüssen und Seen hat es in Sachsen in diesem Jahr keinen signifikanten Anstieg von Bomben- oder Munitionsfunden gegeben. Das teilte das Polizeiverwaltungsamt in Dresden mit. „Es wird gefunden, wenn Baumaßnahmen stattfinden“, erklärte eine Sprecherin. Wetterbedingungen spielten dagegen eine eher untergeordnete Rolle.

Im Jahr 2024 hatten die Kampfmittelbeseitiger im Freistaat allerdings deutlich mehr Munition geborgen als im Vorjahr. Rund 206 Tonnen Kampfmittel wurden sichergestellt – 2023 waren es noch 130 Tonnen. Dabei handelte es sich vor allem um Artillerie- und Abwurfmunition aus dem Zweiten Weltkrieg sowie um Hinterlassenschaften sowjetischer Truppen.

Auch die Zahl der Bombeneinsätze stieg: 31 Fliegerbomben wurden 2024 entschärft – fast doppelt so viele wie noch zwei Jahre zuvor. In weiteren 38 Fällen war eine kontrollierte Sprengung direkt am Fundort notwendig.

Einer der größten Funde war eine 500 Pfund schwere britische Fliegerbombe, die im August 2024 an der Carolabrücke in Dresden entdeckt wurde. Insgesamt rückte der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) der Polizei Sachsen im vergangenen Jahr zu 643 Einsätzen aus. Die Zahl der Einzelfundstellen lag bei 296.

Der KMBD beschäftigt derzeit 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen Sprengmeistern, die ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben“, hieß es von der Polizeiverwaltung.

Ein Ende der Arbeit ist nicht absehbar: „Aufgrund der nicht abreißenden Kampfmittelfunde in Sachsen wird es auch in den nächsten zehn Jahren genügend Arbeit für den KMBD geben“, so die Sprecherin weiter. Die Belastung geht vor allem auf die Bodenkämpfe zum Ende des Zweiten Weltkriegs, massive Luftangriffe auf sächsische Städte sowie die militärische Nutzung durch sowjetische Streitkräfte zurück. Auch alte Munitionsanstalten und -fabriken tragen dazu bei, dass noch heute Blindgänger, Granaten und Sprengstoffe im Boden gefunden werden.