Sachsen – Verlassene Fahrräder verrotten an Laternen, Zäunen und Straßenschildern. In Leipzig, Dresden und Chemnitz wurden 2023 Hunderte sogenannte Schrotträder entfernt – vor allem rund um Bahnhöfe.
Nach Informationen der jeweiligen Kommunen registrierten die drei größten Städte Sachsens zusammen 558 entfernte Fahrräder. Spitzenreiter ist Leipzig mit 499, Dresden meldete 37, Chemnitz 22.
Häufigste Abstellorte: die Hauptbahnhöfe. „Ganz klare Hotspots sind die beiden Fernbahnhöfe der Landeshauptstadt“, erklärte ein Sprecher der Stadt Dresden. Auch Chemnitz und Leipzig nennen Bahnhofsbereiche als Problemzonen.
Die Entsorgung ist aufwendig: In Chemnitz kostet das Entfernen eines nicht angeschlossenen Rades etwa 75 Euro, ein angeschlossenes Rad doppelt so viel. Dresden beziffert die Kosten pro Fahrrad auf etwa 150 Euro.
Doch nicht jedes alt wirkende Rad wird gleich verschrottet: „Ein platter Reifen allein reicht nicht aus“, heißt es aus Leipzig. Es müsse geprüft werden, ob das Rad noch fahrtüchtig ist oder gravierende Mängel aufweist.
Auch andere Fahrzeuge sorgen für Aufwand: In Dresden gab es 2023 über 660 Verfahren wegen unzulässig abgestellter Fahrzeuge, Chemnitz meldet 73 solcher Fälle, Leipzig im Schnitt rund 100 pro Jahr – darunter Mopeds, Motorräder und Transporter.