Sa., 13.01.2024 , 08:00 Uhr

Sachsens Justiz vor massivem Personalaustausch

Dresden - Die sächsische Justiz steht in den kommenden Jahren vor einer bedeutenden personellen Herausforderung, da 634 Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in den Ruhestand treten und ersetzt werden müssen.

Dies gab das Justizministerium bekannt. In diesem Zusammenhang betont Justizministerin Katja Meier die Bemühungen, Sachsen für Studierende und Absolventinnen und Absolventen attraktiver zu gestalten. Dank verschiedener Maßnahmen konnte Sachsen in den letzten Jahren so viele junge Juristinnen und Juristen einstellen wie seit den 1990er Jahren nicht mehr.

Sachsen bietet deutschlandweit Spitzengehälter für Referendare und hat bereits seit zwei Jahren E-Klausuren eingeführt. Zudem wurden Mentoring-Programme implementiert und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert. Die Justiz plant, bis 2026 im Freistaat vollständig digitalisiert zu sein, was auch die Zusammenarbeit mit der Polizei effektiver gestalten wird.

Im Dezember hat Sachsen den "integrierten Bachelorgrad" für Studierende der Rechtswissenschaften eingeführt, um zusätzliche berufliche Perspektiven jenseits der klassischen juristischen Berufe zu eröffnen. Dies soll die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss des ersten Examens erhöhen und ermöglicht einen leichteren Übergang in die Wirtschaft für junge Fachkräfte mit juristischem Hintergrund.

Die Linke im Landtag hat eine Große Anfrage zum Thema Fachkräftemangel in der Justiz gestellt und betont die Dringlichkeit, ausreichend Personal zu finden, um das Rechtssystem effizient zu betreiben. Dabei wird die Wiederaufnahme der Juristenausbildung an der Universität in Dresden als eine mögliche Lösung vorgeschlagen. (mit dpa)