Neukieritzsch - Die sächsischen Grünen haben bei ihrem Parteitag am Samstag eine neue Doppelspitze gewählt: Martin Helbig und Coretta Storz übernehmen die Führung des Landesverbands. Beide setzten sich in Kampfabstimmungen gegen ihre Mitbewerber durch. Überraschend zog Ex-Umweltminister und Favorit Wolfram Günther seine Kandidatur zurück und verwies auf die Bedeutung von Einigkeit in schwierigen Zeiten.

Helbig betonte in seiner Rede die Wichtigkeit sozial-ökologischer Politik mit dem Ziel, Wandel sozial gerecht zu gestalten. Storz, Kreisvorsitzende aus Chemnitz, setzt auf eine starke und kreative Basisarbeit, die die Partei neu ausrichten soll.

Neben den Personalentscheidungen verabschiedeten die Delegierten mit großer Mehrheit einen Dringlichkeitsantrag zur Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD. Bundesparteichef Felix Banaszak und der innenpolitische Sprecher Valentin Lippmann warben für diesen Schritt, um die Verfassungsschutzrelevanz der Partei prüfen zu lassen.

Die Grünen starten mit der neuen Führung in einer herausfordernden Phase. Nach dem enttäuschenden Wahlergebnis bei der Landtagswahl 2024, bei der die Partei mit 5,1 Prozent deutlich Stimmen verlor und aus der Regierung ausschied, soll die Partei breiter aufgestellt und für zukünftige Wahlkämpfe gestärkt werden.