Dresden – Der Innenhof des weltberühmten Dresdner Zwingers steht kurz vor der Wiedereröffnung. Nach rund zwei Jahren Bauzeit befindet sich die umfassende Sanierung des barocken Hofes nun in der letzten Phase. Bis Ende August soll das Projekt abgeschlossen sein. Schon jetzt ist ein großer Teil der Westhälfte für Besucherinnen und Besucher freigegeben.
Wie der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) mitteilt, wurden zwei der vier Brunnen vollständig erneuert, der Medientiefbau abgeschlossen und eine neue barrierefreie Rampe für den Zugang zum Innenhof errichtet. Noch offen sind Landschaftsarbeiten im östlichen Teil sowie kleinere Maßnahmen am markanten Kronentor, wo noch Schachtabdeckungen und provisorische Flächen ersetzt werden müssen.
Der Zwinger gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke des Spätbarocks in Europa. Errichtet zwischen 1709 und 1728 im Auftrag von August dem Starken, wurde er ursprünglich als Fest- und Repräsentationsort für höfische Veranstaltungen konzipiert. Das Ensemble besteht aus sechs Pavillons, zahlreichen Galerien sowie über 698 barocken Skulpturen, die sich über 15.000 Quadratmeter Fassadenfläche verteilen.
Die genehmigten Kosten der aktuellen Innenhof-Sanierung liegen bei rund 15,4 Millionen Euro. Auch jenseits dieser Maßnahme investiert der Freistaat jährlich rund 1,5 Millionen Euro in Pflege, Sicherheit und Infrastruktur – zuletzt etwa in neue Aufzüge und Brandschutzmaßnahmen im Glockenspielpavillon.
Seit 1991 flossen laut SIB insgesamt rund 222 Millionen Euro in die Erhaltung und Restaurierung des gesamten Zwinger-Areals – inklusive der Sempergalerie, die den Hof zum Theaterplatz hin abschließt. Der Zwinger ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch touristischer Anziehungspunkt und Museumsstandort mit rund drei Millionen Besucherinnen und Besuchern jährlich.