Di., 21.10.2025 , 12:23 Uhr

Nach Sonderprüfung wird Brücke über Gleise aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Schon wieder: Brücke in Bad Schandau nur noch einspurig befahrbar

Nach einer Sonderprüfung ist die Brücke über die Gleise in Bad Schandau nur noch einspurig befahrbar. Grund sind Mängel bei der Tragfähigkeit des Bauwerks.

Bad Schandau – Autofahrer in der Kurstadt müssen sich erneut auf Verkehrsbehinderungen einstellen. Die Brücke über die Bahngleise entlang der B172 ist nach einer Sonderprüfung aus Sicherheitsgründen nur noch einspurig befahrbar. Das teilte das sächsische Infrastrukturministerium in Dresden mit.

Seit Dienstag wird der Verkehr über eine Ampel geregelt. Die Einschränkung gilt bis auf Weiteres. Eine Tonnagebeschränkung sei zwar nicht erforderlich, dennoch habe die Prüfung Schwächen in der Tragfähigkeit ergeben. Fußgänger können die Gehwege weiterhin nutzen, Radfahrer müssen die Brücke jedoch schiebend überqueren.

Kritik vom Fahrradclub ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Sachsen kritisiert das Fahrverbot für Radfahrer scharf. Landesvorsitzender Janek Mücksch sagte in einer Mitteilung: „Es ist völlig unverständlich, warum Radfahrende nicht auf der gesperrten Fahrspur fahren dürfen, während Autos daneben mit mehreren Tonnen Gewicht die Brücke passieren.“

Brücke soll in naher Zukunft abgerissen werden
Die 1975 erbaute Brücke, die direkt an die Elbquerung grenzt, muss in absehbarer Zeit vollständig abgerissen werden. Um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen, wird ein Sensorsystem installiert, das Spannstahlbrüche registriert.

Bereits jetzt laufen die Planungen für eine Behelfsbrücke. Laut Infrastrukturministerium sind für die Realisierung Gleissperrungen notwendig, die mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr sowie der Deutschen Bahn abgestimmt werden müssen.

Kosten und Zeitplan noch offen
Der Bau der Behelfsbrücke soll so schnell wie möglich starten. Konkrete Termine für Abriss und Neubau gibt es bislang jedoch nicht. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 13 Millionen Euro für die Behelfsbrücke sowie 600.000 Euro für die Anbindung.

Zur Entlastung der Verkehrssituation wird zudem geprüft, ob die Tonnagebegrenzung auf der benachbarten Elbbrücke von derzeit 7,5 auf 30 Tonnen erhöht werden kann.