Do, 26.04.2018 , 12:05 Uhr

Silent Line gegen Tierversuche

Dresden - Der Verein "Ärzte gegen Tierversuche" startet am Samstag eine besondere Aktion. Im Mittelpunkt der Kampagne stehen leidvolle Tierversuche, die nach dem Willen der EU verboten sein könnten, in Deutschland jedoch uneingeschränkt stattfinden. Bei der "Silent Line" stehen Aktivisten still in einer Reihe und lassen die gehaltenen Bilder und Faktenschilder auf die Passanten wirken. Der Protest beginnt am Samstag um 12 Uhr auf der Schloßstraße in der Altstadt.

Jedes Jahr müssen rund 2,8 Millionen Mäuse, Ratten, Kaninchen, Fische und andere Tiere allein in deutschen Laboren im Namen der Forschung leiden und sterben. Etwa 115.000 Tiere sind von den besonders leidvollen Versuchen der Schweregrad-Kategorie „schwer“ betroffen. So werden Ratten und Mäuse zur vorgeblichen Depressionsforschung so lange zum Schwimmen gezwungen, bis sie vor Erschöpfung und Verzweiflung aufgeben und aufhören zu schwimmen. Oder ihnen werden über den Käfigboden Elektroschocks verabreicht, denen sie nicht entkommen können, bis sie nicht mehr hochspringen und den Schmerz über sich ergehen lassen.

Schon die Namen dieser Versuchsmethoden - „Verzweiflungstest“ und „Erlernte Hilflosigkeit“ - lassen erahnen, was die Tiere erleiden müssen. Nach den Vorgaben der EU-Tierversuchsrichtlinie könnten solche Praktiken verboten werden. „Deutschland hat jedoch bei der Umsetzung dieser Richtlinie in nationales Recht verfassungswidrigerweise ein Schlupfloch genutzt, um auch die schwerstbelastenden Tierversuche weiter zu erlauben“, erklärt Dr. Ines Lenk, Sprecherin der AG Leipzig des Ärztevereins.

Einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge spricht sich eine große Mehrheit der Bevölkerung von 71 Prozent für ein Verbot zumindest dieser schlimmsten Tierversuche aus.

Mit einem Aktionstag am 28. April 2018 in 23 Städten will der Verein seiner Forderung nach einem Verbot zumindest von Tierversuchen mit Schweregrad „schwer“ Nachdruck verleihen.

In Dresden findet an diesem Tag auf der Schloßstraße eine Silent Line statt. Bei dieser eindrucksvollen Protestform stehen die Aktivisten still in einer Reihe und lassen die gehaltenen Bilder und Faktenschilder auf die Passanten wirken. Auch die Ortsgruppe Chemnitz der Tierrechtsorganisation von Animals Rights Watch (ARIWA) wird mit vor Ort sein, um unsere Aktion mit zu unterstützen.

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