Dresden - Seit Januar 2025 beschäftigte die Dresdner Polizei eine Jugendgruppierung namens "212", die für mehrere Gewalttaten im Dresdner Süden verantwortlich war. Die Sonderkommission (Soko) Iuventus konnte zwei Haupttäter identifizieren und festnehmen. Beide befinden sich nun in Untersuchungshaft.
Erstmals trat die Gruppe am 5. Januar 2025 in Erscheinung, als vier unbekannte Täter zwei Jugendliche (16, 17) in einem Wohnhaus an der Prohliser Allee beraubten. In den folgenden Wochen verübte die lose Gruppierung nahezu täglich ähnliche Straftaten.
Am 14. Januar gelang es den Ermittlern, einen 14-jährigen Deutsch-Jordanier als Hauptakteur vorläufig festzunehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde Haftbefehl erlassen und vollstreckt. Fünf Tage später wurde ein weiterer Rädelsführer, ein 18-jähriger Syrer, festgenommen und ebenfalls in Untersuchungshaft überführt.
Die Gruppierung "212" bestand aus Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren. Die meisten von ihnen konnten identifiziert werden. Neben Festnahmen und Durchsuchungen führte die Soko mehrere Interventionsgespräche mit tatverdächtigen Jugendlichen durch.
Polizeipräsident Lutz Rodig betonte die Bedeutung des schnellen Handelns: "Dieses schnelle Reagieren auf neue Schwerpunkte ist ein großer Vorteil des besonderen Ansatzes der Soko Iuventus. Gerade bei jugendlichen Tätern stehen wir in besonderer Verantwortung. Bei ihnen geht es vor allem um die frühzeitige Beendigung beginnender Täterkarrieren. Dazu müssen die Jugendlichen aus ihrem kriminellen Umfeld herausgelöst werden. Mit Repression allein wird das nicht funktionieren."
Nach Einschätzung der Dresdner Polizei ist die Gruppierung "212" nicht mehr aktiv. Die Soko Iuventus wurde Ende 2022 gegründet, um der steigenden Jugendkriminalität in Dresden entgegenzuwirken. Seit ihrer Gründung hat sie in 346 Strafverfahren ermittelt und eine Aufklärungsquote von 81 Prozent erreicht. Die Anzahl der durch Jugendgruppierungen begangenen Raubstraftaten sank von 53 im ersten Quartal 2023 auf 15 im letzten Quartal des Jahres.