Do., 22.09.2022 , 13:18 Uhr

Pilotprojekt in Chemnitz

Super-Recogniser klären Straftaten auf - Polizei Sachsen

Sachsen - Im Kampf gegen Kriminelle setzt die Polizei Sachsen auf die Fähigkeiten von sogenannten Super-Recognisern. 

Diese Personengruppe ist in der Lage, Gesichter besser zu behalten und wiederzuerkennen, selbst wenn sich das Aussehen der Person verändert hat. In einem Pilotprojekt der Polizeidirektion Chemnitz haben mehr als 800 Polizistinnen und Polizisten an einem Test der Universität Greenwich teilgenommen. 23 von ihnen haben diese außergewöhnliche Gabe unter Beweis gestellt. Seit Jahresbeginn wird dieses Talent zur Aufklärung von Straftaten eingesetzt. Dafür gibt es zwei Chemnitzer Kolleginnen und Kollegen, die im Hauptamt als Wiedererkennungsspezialisten arbeiten. Die anderen Beamten werden nur herangezogen, falls erforderlich.

Die Spezialisten hätten etwa die Soko «Hauptallee» in Dresden unterstützt, um auf vielen Stunden Videomaterial Gewalttäter der Ausschreitungen rund um das Fußballspiel von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München im Mai 2021 ausfindig zu machen - mit Erfolg, wie Soko-Leiter Enrico Lange sagte. Das Projekt zu den Wiedererkennern läuft zunächst bis Jahresende, dann müsse das Innenministerium entscheiden, wie es damit weiter gehe, hieß es. Lange sprach sich aufgrund der bisherigen Erfahrungen dafür aus, solche Spezialisten auch in anderen Polizeidirektionen zu etablieren. (mit dpa)