Im Verlauf der Demonstration kam es laut Polizei wiederholt zu verbalen Provokationen und vereinzelt auch zu gegenseitigen Tätlichkeiten zwischen den beiden Lagern. Mehrfach wurden Böller und Nebeltöpfe gezündet. Ein Polizeibeamter erlitt dabei ein Knalltrauma.
Die Polizei registrierte insgesamt 18 Strafanzeigen. Darunter sind Vorwürfe wie tätlicher Angriff auf Polizeibeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Beleidigungen. Zudem wurden mehrere Verstöße gegen das Versammlungsgesetz festgestellt, unter anderem wegen Missachtung des Vermummungsverbots.
Im Vorfeld hatte die Demonstration in Schwarzenberg für Diskussionen gesorgt. Befürchtet worden war, dass die am Samstagnachmittag stattfindende traditionelle Bergparade gestört werden könnte. Diese Sorgen bestätigten sich jedoch nicht: Die Bergparade begann planmäßig um 17 Uhr und verlief nach Angaben der Polizei ohne Zwischenfälle.
Kritik am Polizeieinsatz kam von der Versammlungsleiterin und Landtagsabgeordneten der Linken, Juliane Nagel. Sie warf der Polizei vor, nicht ausreichend gegen Anfeindungen und Provokationen durch Neonazis und rechte Störer eingeschritten zu sein. Stattdessen seien Beamte der Chemnitzer Bereitschaftspolizei wiederholt gewaltsam gegen Teilnehmende des Demonstrationszuges vorgegangen.
Dabei seien mehrere Menschen verletzt worden, teilweise schwer, erklärte Nagel. Zudem wies sie den Vorwurf zurück, die Demonstration habe den Weihnachtsmarkt oder die Bergparade stören sollen. Dies sei zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt gewesen.
Die Ereignisse in Schwarzenberg verdeutlichen erneut, wie angespannt das Klima bei politischen Demonstrationen ist – und wie umstritten der polizeiliche Umgang mit solchen Lagen bleibt.