So, 12.11.2017 , 09:28 Uhr

Deutsche Turnelite in Dresden - Der DSC holt sich den Heimsieg

Dresden - Am Wochenende versammelte sich die deutsche Turnelite in der sächsischen Landeshauptstadt. Zum ersten Mal seit 18 Jahren richtete der Dresdner SC die Bundesliga der Damen aus. Am 3. Wettkampftag der diesjährigen Saison kämpfte die "Crème de la Crème" des nationalen Turnsports um wichtige Punkte. Besonders Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer und die Deutsche Vizemeisterin am Boden, Marlene Bindig, standen im Fokus der 1.700 Zuschauer.

Während es in der 1. Bundesliga um die vier Tickets für das Ligafinale im Dezember ging, stand in der zweiten Liga für das Team vom Dresdner SC ein echtes „Heimspiel" an. „Bei dieser seltenen Gelegenheit, uns vor eigenem Publikum zu präsentieren, wollen wir alles geben und auf dem Podium landen", sagte DSC-Cheftrainer Tom Kroker vorab. Als Tabellenzweiter war der Punktabstand zum führenden SSV Ulm bereits groß, dennoch hatten die Dresdnerinnen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um daheim zu glänzen. „Die schwere Verletzung unserer besten Turnerin Lucienne Fragel hat uns stark zugesetzt. Aber wir konnten unsere Deutsche Vizemeisterin am Boden, Marlene Bindig, quasi noch einmal zurückholen von ihrem Studium aus Südtirol. Sie hat sich extra Urlaub genommen, um dem Team zu helfen", so der Trainer. „Der Aufstieg war in dieser Saison das Ziel, aber aufgrund der Verletzungssorgen wird dies nun extrem schwer. Trotzdem wollen wir langfristig oben mitturnen. 1. Liga in Dresden wäre einfach cool."

Nach spannenden Wettkämpfen schnappte sich das Kroker-Team tatsächlich den Sieg vor heimischem Publikum. Dennoch reichte es nicht für den Aufstief ins Turnoberhaus, da die Ullmer ihre Spitzenpositionen durch einen starken 2. Platz untermauerten. Den Traum vom Aufstieg in die 1. Liga wollen die Dresdnerinnen auch in der kommenden Saison leben. Innerhalb der Mannschaft wird es jedoch einige Veränderungen geben. Für Marlene Bindig, die 2015 den ersten Deutschen Meistertitel (Boden) nach der Wende in die Elbmetropole geholt hatte, ist es der Abschied vom Leistungsturnen.

„Für mich wird es der letzte Wettkampf, weil mein Studium in Bruneck nicht mit Leistungssport zu vereinen ist. Es stehen dort keine adäquaten Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung. Ich freue mich riesig, dass ich am Samstag noch einmal Teil des Teams sein und meine Bodenübung zeigen darf", sagte die 20-Jährige vor dem Wettkampf. "Voller Freude und überglücklich blicke ich auf die vergangenen 16 Jahre zurück, auch wenn ein bisschen Wehmut dabei ist", so Bindig weiter.

In der 1. Bundesliga konnten sich der MTV Stuttgart, TG Karlsruhe-Söllingen, TG Mannheim und die TSG Steglitz die begehrten Finaltickets sichern. Am 02.12.2017 geht es dann in Ludwigsburg um die Deutsche Meisterschaft. In der 2. Bundesliga setzten sich die Damen des SSV Ulm 1846 die Meisterkrone auf und turnen ab kommender Saison im Oberhaus. Den bitteren Gang in die 3. Bundesliga muss die KTG Hannover antreten.

Gemeinsam mit den Frauen aus Chemnitz dürfen die DSC´ler stolz auf das Geleistete sein, so Bundestrainerin Ulla Koch. Sie zeigte sich begeistert von den Leistungen der sächsischen Turnerinnen. Der DSC und die angereisten Sportlerinnen freuten sich über 1.700 stimmgewaltige Fans. Geht es nach den Verantwortlichen, dann steht einer erneuten Ausrichtung in Sachsen nichts im Wege.

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