Mi., 03.01.2024 , 17:45 Uhr

Unerlaubte Einreisen in Sachsen 2023: Anzahl steigt drastisch an

Pirna - Die Bundespolizei in Sachsen hat im Jahr 2023 einen markanten Anstieg unerlaubter Einreisen verzeichnet, wie Axel Bernhardt, Sprecher der Bundespolizeidirektion Pirna, bekanntgab.

Bis einschließlich November wurden 29.264 Menschen ohne gültige Dokumente für den Grenzübertritt im Freistaat festgestellt. Im Vergleich dazu waren es im gesamten Jahr 2022 lediglich 17.258 unerlaubte Einreisen.

Parallel dazu stieg auch die Anzahl der gefassten Schleuser, die von Bundespolizisten gestellt wurden. Laut Bernhardt wurden in den ersten elf Monaten des Jahres 817 Schleuser identifiziert, was im Vergleich zum Vorjahr (594 Schleuser) eine signifikante Zunahme darstellt. Im Dezember erhob die Staatsanwaltschaft Dresden eine Vielzahl von Anklagen gegen mutmaßliche Schleuser.

Die Mehrheit der unerlaubt Eingereisten stammte aus Ländern wie Syrien, Afghanistan und der Türkei. Besonders in den Monaten von August bis Oktober registrierte die Bundespolizei einen verstärkten Zustrom von Flüchtlingen.

Mitte Oktober wurden stationäre Grenzkontrollen an den deutschen Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz eingeführt. Diese Maßnahme trug nach Ansicht der Bundespolizei zu einem Rückgang der unerlaubten Einreisen bei.

Zudem spielte auch das Wetter eine Rolle im Migrationsgeschehen, da im Winter weniger Menschen ankommen. Des Weiteren führte die Verschärfung der polizeilichen Maßnahmen an der serbisch-ungarischen Grenze zu Auswirkungen bis nach Deutschland.

Personen aus sogenannten Drittstaaten sind verpflichtet, beim Grenzübertritt gültige Dokumente wie einen Reisepass und gegebenenfalls eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland vorzulegen. Fehlt ein solcher "Aufenthaltstitel", besteht laut Bundespolizei der Anfangsverdacht einer unerlaubten Einreise. Viele der nach Deutschland kommenden Menschen stellen daraufhin einen Asylantrag. (mit dpa)