Dresden - Der ehemalige FDP-Fraktionsvorsitzende Holger Zastrow will im Juni bei der Dresdner Stadtratswahl mit seinem eigenen Verein antreten. Dieser wird den Namen „Team Zastrow" tragen, verriet der 55-Jährige am Donnerstag im Interview mit Sachsen Fernsehen.
Sein Team stelle er derzeit zusammen, es bestehe „aus gestanden Leuten aller Teile der Gesellschaft - vom Weltmeister bis zum Olympiasieger."
Stefan Mißbach, ein Mechatroniker aus Dresden-Bühlau, sei einer der jüngsten Kandidaten im „Team Zastrow". Mit dabei ist auch der Dresdner Schwimmlehrer Jens Kruppa & der ehemalige FDP-Stadtrat Prof. Thoralf Gebel. Holger Zastrow im Sachsen Fernsehen-Podcast „Junge Politik in Sachsen": „Er hatte sich schon vor Jahren aufgrund der Entwicklung von der FDP abgestoßen. Ich habe generell viele mit dabei, die unzufrieden waren und sind." Auch für Zastrow mit am Start: Hüttenzauber-Betreiber Nico Thierbach.
„Ich bin momentan in einer Aufbrauchstimmung. Manche in meinem Team sind auch ein bisschen sehr euphorisch. Aber man ist so unbefangen. Von jung bis alt ist alles vertreten - einfach eine gute Mischung."
Zastrow selbst trete, wie auch in den vergangen Jahren für die FDP, im Dresdner Norden an. Den Namen "Team Zastrow" rechtfertigt er im Gespräch mit Sachsen Fernsehen so:
„Wir sind ein Team. Klar läuft das erstmal auf mich hinaus, aber das ist wie bei allen Sachen - wir teilen das gut auf. Jeder hat seine Chance, zu glänzen und Verantwortungsbereiche zu übernehmen. Aber bisschen Ahnung von Politik-Marketing habe ich auch. Wenn man ein neues Projekt in der Stadt bekannt machen will, muss man den Leuten schon sagen: Das ist das neue Ding, da steht der dahinter. Wenns Sahra Wagenknecht macht, dann probieren wir das im kleinen Dresden auch."
Holger Zastrow war vor einigen Wochen überraschend aus der FDP ausgetreten. Damals sagte der Unternehmer, es tue im in der Seele weh, aber es ginge einfach nicht mehr. Er ertrage die Berliner Politik nicht. Anlass für seinen Schritt sei bei aller Kritik nicht die Politik des sächsischen FDP-Landesverbandes oder die der FDP in Dresden, sondern die Politik der FDP in der Ampel-Regierung, hieß es. Vor allem das Zusammengehen der Liberalen mit den Grünen sei, so Zastrow, ein No-Go.
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