Dresden – Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen 24-jährigen Nigerianer wegen gewerbsmäßiger Geldwäsche in 28 Fällen erhoben. Ihm wird vorgeworfen, zusammen mit einer 24-jährigen Ukrainerin zwischen Mai 2022 und Dezember 2023 an der Weiterleitung von über 220.000 Euro beteiligt gewesen zu sein. Die Gelder stammten aus sogenannten "Love-Scamming"-Betrugsfällen.
Laut Staatsanwaltschaft Dresden sollen die Gelder von bislang unbekannten Tätern durch Online-Betrug erlangt worden sein. Der Beschuldigte soll mindestens zehn Prozent der Summe als Provision erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte daher die Einziehung des erlangten Betrags.
Die Ermittler werfen dem Mann vor, als Teil eines Netzwerks für die Weiterleitung der Gelder verantwortlich gewesen zu sein. Seine mutmaßliche Komplizin wird gesondert verfolgt. Ob weitere Beteiligte identifiziert werden können, ist derzeit nicht bekannt.
Der Beschuldigte wurde am 4. September 2024 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Trotz fehlender Vorstrafen machte er bislang keine Angaben zu den Vorwürfen. Das Landgericht Dresden prüft nun die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch aus.