Mi, 13.07.2022 , 17:49 Uhr

Verleihung des Verdienstordens in Sachsen

Sachsen - 12 Bürgerinnen und Bürger aus Sachsen sind mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.

Ministerpräsident Michael Kretschmer überreichte den Orden am 7. Juli und 9. Juli 2022. Verliehen wird die Auszeichnung vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Mit dem Orden werden Bürgerinnen und Bürgern geehrt, die sich in besonderem Maße für das Gemeinwohl engagieren.

Jutta Staudt (74) engagierte sich mehr als zwei lang Jahrzehnte ehrenamtlich in besonderer Weise im sozialen und familienpolitischen Bereich. So war sie 1994 als ehrenamtliches Gründungsmitglied maßgeblich am Aufbau des Deutschen Familienverbands e.V. im Vogtland beteiligt. Sie übernahm Verantwortung als Vorsitzende des Kreisverbands und viele Jahre auch als Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen. 

Besonders wichtig war ihr die Förderung von Kindern im Vorschulalter – ob beim Kindersport oder der Musikerziehung. Auf ihre Initiative hin entstand zudem das Familienzentrum in Auerbach. Sie war Ideengeberin und Motor bei der Organisation von verschiedenen Projekten wie Familientreffs und Familienräumen, Eltern-Kind-Kreisen, Familienbildungsveranstaltungen und Familienfreizeiten. 

Roderich Kreile (65) leitet seit 1997 den berühmten Dresdner Kreuzchor. Mit Beharrlichkeit, Empathie und Hingabe erarbeitete er in mehr als zwei Jahrzehnten mit den Kruzianern ein breit gefächertes Repertoire geistlicher und weltlicher Chorwerke der Musikgeschichte – und führte den Kreuzchor auf ein künstlerisch exzellentes Niveau. Zahlreiche Konzerttourneen im In- und Ausland unter seiner Leitung haben den Ruf des Kreuzchors als deutscher Kulturträger ersten Ranges gefestigt und das Ansehen Dresdens, Sachsens und Deutschlands in besonderer Weise gefördert. 

Roderich Kreile beschritt auch neue Wege, unter anderem mit der erfolgreichen Etablierung der Adventskonzerte im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion. Dabei genießen viele tausend Menschen die festliche Atmosphäre, wenn der Dresdner Kreuzchor gemeinsam mit den Dresdner Kapellknaben und Gästen aus aller Welt die Weihnachtsbotschaft hinaus ins Land tragen.

So wurde Renate Liebe (69) ausgezeichnet. Sie engagiert sich ehrenamtlich und uneigennützig für Menschen mit Behinderungen. Seit mehr als 20 Jahren begleitet sie Selbsthilfegruppen für behinderte Menschen. Sie praktiziert Nächstenliebe und leistet gleichzeitig Hilfe zur Selbsthilfe. In der Kirchenbezirkssozialarbeit der Diakonie Dresden gehört sie seit 2009 zum Organisationsteam, das sich um Urlaub für behinderte Menschen und Begegnungstage kümmert. Außerdem berät und begleitet sie Menschen im Alltag sowie in den Freizeiten, organisiert Veranstaltungen, erledigt Einkäufe und geht mit behinderten Menschen spazieren.

Seit etwa fünf Jahren unterstützt Renate Liebe zudem eine Selbsthilfegruppe bei monatlichen Gruppentreffen und Gruppennachmittagen. Neben der ehrenamtlichen Hilfe für andere Menschen pflegt und betreut sie seit mehr als fünf Jahrzehnten ihre schwerbehinderte Tochter sowie ihre schwerbehinderte Schwester. Renate Liebe ist eine stille Heldin, die um ihr beispielhaftes Engagement, mit dem sie zur Teilhabe behinderter Menschen am Leben beiträgt, kein Aufheben macht.

Prof. Rafael Wertheim (80) engagiert sich seit mehr als einem halben Jahrhundert hinweg als Brückenbauer zwischen Deutschland und Israel. Mit viel Leidenschaft bringt er sich für den Austausch der Menschen aus beiden Ländern in Politik, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Sport ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung. So setzt er sich auch für die Vernetzung von Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft ein, warb erfolgreich für deutsch-israelische Städtepartnerschaften und organisierte zahlreiche Jugendaustauschprogramme. 

 

Sein berufliches Wirken führte Prof. Rafael Wertheim, der ein international geschätzter und anerkannter Experte auf seinem Gebiet ist, 2009 nach Chemnitz ans Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik. Auch in Sachsen engagiert er sich weiter konsequent und unermüdlich für den Aufbau und die Pflege von sozialen, politischen, technischen und wissenschaftlichen Beziehungen ein. Es war und ist ihm ein wichtiges Anliegen, für ein traditionsbewusstes, pluralistisches und weltoffenes Judentum zu stehen.

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