Mi., 07.02.2024 , 10:42 Uhr

Unglaubliche Wende in Dresden

Vom Opfer zum Täter? Mann (25) soll sich selbst gefesselt & Wohnung angezündet haben - doch er beschuldigte seine Ex-Freundin

Dresden - Vom Opfer zum mutmaßlichen Täter! 

Mitte November brannte eine Wohnung in Dresden-Striesen lichterloh. Augenzeugen filmten den dramatischen Fluchtversuch eines jungen Mannes: Dieser war mit seiner Hand an ein Bett gefesselt, versuchte sich aus der Brandwohnung zu retten. Er sprang - samt Lattenrost - auf einen benachbarten Balkon. Dort wurde er von Feuerwehrleuten schwer verletzt gerettet. Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt:

"Den durch die Feuerwehr hinzugerufenen Polizeibeamten soll der Beschuldigte bewusst wahrheitswidrig mitgeteilt haben, seine ehemalige Lebensgefährtin habe ihn an das Bett gefesselt und die Matratze angezündet."

Kurz darauf wurde seine Ex-Freundin verhaftet, nur einen Tag später der Haftbefehl gegen die junge Frau erlassen. Aufgrund der Widersprüche und neuen Ermittlungen wurde dieser inzwischen wieder aufgehoben.

Beschuldigter ist nun der 25-jährige Tunesier selbst. Der Vorwurf: Verdacht der besonders schweren Brandstiftung, Freiheitsberaubung und falsche Verdächtigung.Der junge Mann soll sich selbst gefesselt haben, dann die Matratze in Brand gesteckt haben. Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt:

"Am Dienstag wurde der Mann aufgrund eines bereits bestehenden Haftbefehls festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt."

Dieser entschied: Das einstige Opfer ist Beschuldigter, muss in eine Justizvollzugsanstalt (JVA). Der 25-Jährige habe, so die Staatsanwaltschaft, bisher keine Angaben zum Tatvorwurf gemacht. Die intensiven Ermittlungen dauern weiter an. Sachsen Fernsehen liegt ein Handy-Video der Rettung des Mannes vor: