Do., 23.02.2023 , 13:10 Uhr

Von «semi-laut» bis «richtig laut»: Wie Rose RB Leipzig wachrüttelte

Leipzig- RB Leipzig rennt gegen Manchester City eine Halbzeit lang nur hinterher. Dann trifft der Trainer in der Pause offenbar den richtigen Ton - und am Ende wäre sogar ein Sieg verdient gewesen.

Seine genaue Wortwahl wollte Marco Rose nicht wiedergeben. Die Dynamik seiner Halbzeitansprache dagegen schon. Sie sei erst semi-laut. Leise angefangen, bisschen lauter geworden, wieder leiser - dann richtig laut. Es war offenbar genau der richtige Lautstärkepegel, denn nach einer schlechten ersten Halbzeit erkämpfte sich Leipzig im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City noch ein 1:1.

Das Gefühl für das Rückspiel am 14. März müsste also hervorragend sein, zumal auch ein Leipziger Sieg alles andere als unverdient gewesen wäre. Jetzt haben dei Leipziger ein Unentschieden. Wenn man weiß, dass man zu City fährt, hätte man lieber ein 3:0, um sich besser zu fühlen, so auch Rose.

Was vielleicht wertvoller ist als das Ergebnis, ist der Eindruck, den seine Spieler hinterlassen haben. Dabei hat man sich eine Halbzeit lang über weite Strecken vorführen lassen und war berechtigterweise durch den Treffer von Riyad Mahrez in Rückstand geraten. 26 Prozent Ballbesitz zur Pause sei natürlich unterirdisch, betonte der Trainer und lobte schließlich, dass das Team eine gute Reaktion gezeigt hatte. Die zweite Halbzeit war wirklich gut.

Höhepunkt der Reaktion war Josko Gvardiols Ausgleich nach einer Ecke. Von den Chancen her hätte auch Benjamin Henrichs noch treffen können. Spielmacher Emil Forsberg sagte, dass sein Team sein wahres Gesicht gezeigt hatte.
Forsberg bestätigte, dass es in der Halbzeit in der Kabine laut geworden war, aber nicht hektisch. Ob das Sammeln in der Pause nun der Grund für die Wende war, vermochte der schwedische Nationalspieler nicht zu sagen. Er sagte auch, dass man die Frage immer bekommt, aber es sei schwer zu erklären. Irgendwas hatte nicht gestimmt. Dann wird man in der Pause aufgeweckt, geht raus, ist lockerer, hat mehr Ballsicherheit. Vielleicht hat man dadurch das Gefühl, das man nichts zu verlieren hat, sagte der 31-Jährige.

Im Etihad-Stadion von Manchester geht es in zwei Wochen nun wieder bei null los. Beim bisher einzigen Leipziger Gastspiel beim englischen Meister bot man im September 2021 ein spektakuläres 3:6 - war dabei aber chancenlos. Christopher Nkunku erzielte dort drei Tore. Der Franzose dürfte zum Rückspiel körperlich wieder so weit sein, dass er von Anfang an spielen kann. Im Hinspiel vom Mittwoch reichte es nach langer Verletzungspause nur für einen Kurzeinsatz.

Quelle: dpa