Sachsen - Obwohl Weihnachten noch gut vier Monate entfernt ist, hat im Erzgebirge bereits die Stollensaison begonnen. Die Annaberger Backwaren GmbH hat diese Woche mit dem Stollenbacken begonnen, um sicherzustellen, dass das beliebte Gebäck rechtzeitig gereift und im Handel erhältlich ist.
Martin Hübner, der Geschäftsführer des Unternehmens, verglich den Reifungsprozess von Stollen mit dem von gutem Wein. Die Bäckerei plant, bis Weihnachten etwa 200.000 Stollen zu backen und zu verkaufen. Diese Leckerei hat nicht nur in Deutschland zahlreiche Anhänger, sondern findet auch in über 50 Ländern weltweit Zuspruch.
Auch in Dresden bereiten sich viele Bäcker darauf vor, die Stollensaison zu eröffnen. Normalerweise beginnt diese Tradition zwischen Ende September und Anfang Oktober, wie Karoline Marschallek vom Schutzverband Dresdner Stollen erklärte. Dennoch sind bereits jetzt einige Hersteller in der Landeshauptstadt fleißig, da sie den Einzelhandel beliefern müssen, der in wenigen Wochen sein Weihnachtssortiment präsentiert. Auch Bestellungen aus Übersee tragen zur vorzeitigen Produktion bei.
Im vergangenen Jahr wurden laut Angaben etwa 4,8 Millionen Dresdner Stollen mit Echtheitssiegel verkauft. Neben dem klassischen Rosinenstollen bieten Sachsens Bäcker immer wieder neue Variationen an, darunter Mohn-Mandel-, Cranberry- oder
Aprikosen-Stollen. Während die traditionellen Stollen vor allem von Stammkunden geschätzt werden, suchen jüngere Käufer nach Abwechslung, so Hübner. Sein Unternehmen hat mittlerweile sogar einen vegetarischen Stollen mit Bio-Zutaten und ohne Schweineschmalz im Angebot, sowie in diesem Jahr neu, einen Honigstollen.
Allerdings müssen sich die Verbraucher auf leicht höhere Preise einstellen. Hübner rechnet mit einem Aufschlag von etwa drei bis vier Prozent. Marschallek geht ebenfalls davon aus, dass die Preise leicht über dem Vorjahresniveau liegen werden. Ein ein Kilogramm schwerer Stollen wird in den Filialen voraussichtlich zwischen 19 und 24 Euro kosten. (mit dpa)