So., 29.06.2025 , 10:00 Uhr

Demonstrationszug in der Innenstadt ohne Störungen

„Wir bleiben hier!“ – Tausende feiern friedlich den CSD in Leipzig

Rund 19.000 Menschen haben am Samstag den Christopher Street Day (CSD) in Leipzig gefeiert. Unter dem Motto „Wir bleiben hier!“ zogen sie vom Augustusplatz durch die Innenstadt – laut, bunt und friedlich. Die Veranstalter erinnerten mit dem Slogan an die Montagsdemonstrationen von 1989, auf denen Menschen für Freiheit und Demokratie auf die Straße gingen.

Nach Angaben der Polizei kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Anders als im Vorjahr: Damals hatten mehrere Hundert rechte Gegendemonstrierende versucht, den Umzug zu stören. 2024 waren zudem rund 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt worden – dieses Jahr waren es etwas weniger, doch die Botschaft blieb deutlich.

 

Seit dem 20. Juni hatte Leipzig im Rahmen der CSD-Woche mehr als 50 Veranstaltungen organisiert – von Diskussionsrunden über Kulturangebote bis hin zu Mitmachaktionen. Zum Auftakt wurde die Regenbogenfahne vor dem Neuen Rathaus gehisst – als Zeichen für Sichtbarkeit und Emanzipation queerer Menschen.

Höhepunkt war erneut der Abschlusssamstag mit der Kundgebung am Augustusplatz und dem anschließenden Demonstrationszug durch die Innenstadt. Die Polizei begleitete die Veranstaltung – Störungen blieben aus.

Der Christopher Street Day erinnert weltweit an die Ereignisse vom 28. Juni 1969 in New York, als sich queere Menschen gegen Polizeigewalt auflehnten. In Leipzig fand der erste CSD in Ostdeutschland bereits 1992 statt – und ist seither ein fester Bestandteil im Stadtbild.

Trotz Verbot: Hunderttausende bei Pride-Demo auch in Budapest

Während Leipzig friedlich demonstrierte, sorgte in Ungarn eine verbotene Pride-Parade für Aufsehen: Trotz eines offiziellen Verbots durch die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban gingen am Samstag nach Angaben der Veranstalter rund 200.000 Menschen in Budapest auf die Straße – so viele wie nie zuvor.