Di, 07.06.2022 , 14:03 Uhr

Wissenschaftlerin beklagt Unterschiede zwischen Geflüchteten

Sachsen- Nach der großen Solidarität bei der Aufnahme von Ukrainern hat die Migrationsforscherin Birgit Glorius Vorurteile und Rassismus beim Blick auf Flüchtlinge beklagt.

«Es ist toll, wie viel Unterstützung Menschen aus der Ukraine erfahren», sagte die Professorin für Humangeografie an der TU Chemnitz der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen gebe es aber eine deutliche Hierarchie zwischen Geflüchteten verschiedener Herkunft in Deutschland. So hätten es Menschen, die aus anderen Ländern hier Schutz suchten, deutlich schwerer als Geflüchtete aus der Ukraine. Das könne Probleme für die Zukunft bringen, warnte sie. Das Leid der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine werde offensichtlich mit viel mehr Empathie wahrgenommen als das von Flüchtlingen anderer Länder, konstatierte Glorius. Denen werde häufig unterstellt, sie hätten keine echten Fluchtgründe. Je dunkler die Hautfarbe eines Flüchtlings, desto stärker seien oft die Vorbehalte, betonte sie. Auch die Religion spiele eine Rolle – mit negativen Auswirkungen vor allem für Menschen muslimischen Glaubens. Glorius sprach von «eingeübten rassistischen Wahrnehmungsmustern» in der Gesellschaft. (dpa)

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