Dresden/Chemnitz/Leipzig - Der Start ins Studium ist für viele ein wichtiger Schritt in einen neuen Lebensabschnitt – doch die Wohnungssuche wird für zahlreiche Studierende zur ersten großen Hürde. Kurz vor Beginn des Wintersemesters 2025/26 sind die Wohnheime in Sachsens Universitätsstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz nahezu vollständig belegt. Viele Studierende müssen sich auf Wartelisten eintragen lassen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Studentenwerken.
In Dresden sind die 5.735 Wohnheimplätze bereits zum Semesterstart ausgebucht. Jedes Jahr müssen nach Angaben des Studentenwerks rund 1.000 Antragstellende abgewiesen werden. Im Mai 2025 wurden zwar 212 neue Plätze im sanierten Hochhaus Gerokstraße geschaffen, zudem entsteht an der Fritz-Löffler-Straße ein Neubau mit 149 Apartments. Dennoch wären nach Einschätzung des Studentenwerks mindestens 500 weitere Plätze notwendig.
Die Mieten reichen von 173 Euro für ein unsaniertes Zimmer bis zu 420 Euro für ein modernes Apartment. Ohne zusätzliche Sanierungen könnten künftig Plätze verloren gehen.
Auch in Leipzig sind die Wohnheime fast vollständig belegt. Von 5.263 Plätzen sind derzeit 97 Prozent vergeben, rund 200 Studierende stehen auf Wartelisten. Die Warmmieten bewegen sich zwischen 215 Euro für ein WG-Zimmer und 520 Euro für ein Apartment, im Schnitt liegt die Miete bei 308 Euro.
Als kurzfristige Entlastung vermittelt das Programm „RaumTeiler“ freie Zimmer in privaten Haushalten. Zudem laufen Verhandlungen mit Stadt und Freistaat über ein Neubaugrundstück.
In Chemnitz sind die 1.945 Wohnheimplätze komplett belegt. 488 Interessierte haben vorerst keinen Platz bekommen. Die Mieten liegen zwischen 237,50 Euro und 344,50 Euro, seit April 2025 zahlen Studierende monatlich 25 Euro mehr. Neubauten sind nicht geplant, allerdings soll 2026 das letzte unsanierte Wohnheim in der Reichenhainer Straße umfassend saniert werden. Ab 2028 sind Wiederholungssanierungen vorgesehen.
Der Sächsische Landtag hat Ende Juni 2025 den Doppelhaushalt verabschiedet. Die Studentenwerke erhalten damit jährlich fünf Millionen Euro zusätzlich, um Finanzierungslücken zu verringern. „Auch wenn die zusätzlichen Mittel das Defizit nicht vollständig decken, geben sie uns wichtige Stabilität für die kommenden Monate“, erklärte der Geschäftsführer des Studentenwerks Dresden, Michael Rollberg.