Fr, 25.11.2016 , 16:52 Uhr

Zoff ums Striezel-Klo Runde 2 - "beschissene" Aussichten für Café-Besucher

Dresden – Jedes Jahr lockt der Striezelmarkt in der Vorweihnachtszeit rund 2,5 Millionen Besucher. Dresdner Händler, Gastronomen und Hotels freuen sich über as gute Geschäft zur kalten Jahreszeit. Doch ausgerechnet der weltberühmte Striezelmarkt stinkt einem angrenzenden Hotel- und Café zum Himmel. Der Markt sorgt bereits in der zweiten Saison für leere Plätze und Umsatzeinbußen – eine Geschichte, die zum Himmel stinkt mit „beschissenen“ Aussichten…

Weihnachtszeit am Dresdner Altmarkt – Glühweinduft, all die bekannten weihnachtlichen Leckereien in der Luft, der Striezelmarkt mit seinen schnuckeligen Hütten und die Zeit besinnlicher Harmonie. Mit solchen Bildern im Kopf hatten sich Hotel und Café im Haus am Altmarkt das große Striezelmarkt-Geschäft ausgemalt. Doch Fehlanzeige, denn ausgerechnet der Ort, an dem die Besucher ihr Geschäft verrichten sorgt jetzt bereits in der zweiten Saison für Stunk in der Vorweihnachtszeit. Seit 2015 schauen die Gäste des Hotels am Altmarkt direkt auf die Toiletten vom Striezelmarkt. In diesem Jahr gibt es geradezu freie Sicht bis auf die Damentoiletten. Das sorgt für leere Stühle und Umsatzeinbußen im angebundenen Café. Die Bilanz zur Striezelmarkteröffnung fällt mit satten 50 Euro Tagesumsatz nüchtern aus. Bereits vergangenes Jahr hatte sich Hotelbetreiberin Anja Ratzsch an das Dresdner Amt für Wirtschaftsförderung gewandt, um eine Lösung für den „attraktiven“ Blick auf die Striezelklos zu finden. Da hieß es vom zuständigen Amt, dass es durch den Altmarktumbau 2008 keine andere Möglichkeit gebe, die Toiletten woanders aufzustellen. Dem entgegen stand eine Aussage von der Stadtentwässerung Dresden: Bisher leite man das Abwasser über die Flächenentwässerung ab. Es gebe durchaus andere, eventuell sogar bessere, Lösungen für den Streit um die menschliche Notdurft am Striezelmarkt.
Beim Thema Striezelmarkt-WCs gibt es seit einem Jahr keine Bewegung. Eine Verlagerung der Toiletten würde das Problem möglicherweise nur auf ein anderes Geschäft am Altmarkt abschieben – die Aussichten für eine Lösung des Problems sind also wohl eher „beschissen“. Zu Gesprächen zwischen der Stadt Dresden und dem Wiener KaffeeHaus soll es laut der Direktorin nie gekommen sein. Der 582. Striezelmarkt stinkt dem 2015 eröffneten Hotel am Altmarkt dadurch noch ein bisschen mehr als sein Vorgänger.

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