Di, 19.04.2022 , 16:54 Uhr

Zurück ins Büro und alles wieder auf Start?

Seit Ende März sind nun offiziell die Corona-Regelungen weitestgehend außer Kraft getreten – was bedeutet, dass von nun an Arbeitgeber ebenfalls wieder in der Hand haben, wie und ob sie Home-Office weiterhin in ihrem Repertoire lassen, oder Arbeitnehmer wieder zurück ins Büro gerufen werden. Und obwohl laut einer Studie von bitcom der Trend des Zuhause-Arbeitens wahrscheinlich weiterhin ein Thema bleiben wird, gaben 45%, also fast die Hälfte der befragten Unternehmen an, die Möglichkeiten des Home-Offices wieder zurückzuschrauben – zusätzliche 27% sogar soweit, dass es gar nicht mehr angeboten werden soll. Über zwei Drittel der Arbeitnehmer wollen also ihre Angestellten auch physisch wieder in die Objekte zurückholen.

Dabei wollen die meisten Arbeitnehmer das gar nicht – oder nur, wenn eine Vielzahl von Ängsten, Bedingungen und Risiken zuvor angesprochen und befriedigend abgearbeitet würden. Eine Studie von SurveyMonkey hat beim Befragen ihrer 1300 Mitarbeiter herausgefunden, was momentan in den Köpfen der meisten von uns herumschwirrt: was brauchen wir, um jetzt ins Büro zurückzukehren? Und vor allem: wie können wir uns dort wirklich sicherfühlen?

Denn obwohl die Regelungen abgeschafft sind, ist Corona noch immer vorhanden und die Pandemie damit noch nicht vorbei. Wie also können Arbeitsräume geschaffen und vorbereitet werden, um ein maximales Wohlbefinden und höchsten Schutz zu gewährleisten, um gleichzeitig Angst und Nervosität der Arbeitnehmer zu lindern?

Neben den offensichtlichen organisatorischen Fragen, die geklärt werden müssen, wie denen nach Hybridarbeit, Desksharing oder flexibleren Arbeitszeiten kommen nun nämlich auch wieder die der Lebensqualität und der Sozialkomponente. Pendelzeiten und Arbeitswege sind plötzlich wieder von Bedeutung und viele werden den Verlust der extra Freizeit deutlich zu spüren bekommen. Der Umgang mit Kollegen und Kolleginnen war in den letzten zwei Jahren auf den Bildschirm konzentriert und nicht wenige werden sich langsam erst wieder an den intensiven täglichen Kontakt gewöhnen müssen – möglicherweise sogar mit einer Anzahl an neuen Gesichtern; nach so vielen Monaten Isolation sind viele alte Beziehungen auf null gestellt.

Aber nicht nur das Zwischenmenschliche, sondern auch das Gesundheitliche muss weiterhin im Vordergrund bleiben. Neben weiterhin einzuhaltenden Abständen, Desinfektionen und ordentlichem Händewaschen ist es wichtig auch das Arbeitsmaterial genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele der lokalen Geräte waren fast zwei Jahre auf Standby und hatten genügend Zeit, bereits auf ihnen befindliche Keime weiter auszubreiten und zu vermehren. Britische Studien haben gezeigt, dass eine gut genutzte Tastatur eine weitaus höhere Anzahl an Bakterien aufwies, als ein durchschnittlicher Toilettensitz. Normalerweise sollten Peripheriegeräte wie Tastatur und Maus gut einmal wöchentlich gereinigt werden, doch nach so langem Winterschlaf ist als ausreichende Vorbereitung zur Wiederaufnahme der Arbeit eine gründlichere Reinigung nötig. Reinigungsalkohol oder Desinfektionsmittel in Kombination mit einem weichen Tuch oder Wattestäbchen für schwieriger zugängliche Nischen sollte im Normalfall ausreichen, um auch die Gerätschaften wieder auf den neusten Stand zu bringen und Ansteckungen bestmöglich zu vermeiden.

Die Umstellung von Zuhause auf Büro bringt einige Risiken, aber auch einige Chancen mit sich, die genutzt werden sollten. Einen Rückfall auf Dauerpräsenz wird es wahrscheinlich nicht mehr zu 100% geben – dafür würde vielen einfach das Verständnis fehlen – aber ein Mix aus beidem wird wohl für viele Arbeitnehmer in Zukunft das neue Standardmodell werden. Wer seine Mitarbeiter allerdings zurückholen möchte, muss darauf vorbereitet sein, mehrere Brandstellen gleichzeitig im Auge zu behalten. Hören Sie auf das Feedback, hören Sie auf die Ängste und Besorgnisse und greifen Sie sie auf. Teambildung, Sauberkeit und ein transparentes Arbeiten war noch nie so wichtig wie heute.

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