Fr, 06.05.2022 , 11:32 Uhr

Parken in Innenstädten – von Kosten, Falschparkern und Leitsystemen

Schon seit einigen Jahren geht der Trend in vielen sächsischen Städten, darunter Leipzig und Chemnitz, hin zu immer höheren Parkgebühren. Die Preiserhöhungen für das Parken betreffen vor allem die Innenstadtbereiche. Grund für die Erhöhungen ist unter anderem natürlich der immer stärker werdende Verkehr und die Tatsache, dass der erhöhte Bedarf an Parkplätzen im städtischen Gebiet oft einem kleineren Parkangebot gegenübersteht. Durch höhere Parkgebühren werden also vor allem drei Ziele verfolgt:

Vorteile der Parkgelderhöhungen

Einige Autofahrer werden es vermeiden, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren, und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder weiter außerhalb parken. Das fördert den Umweltgedanken und verbessert die Luft in den Altstädten. Gleichzeitig nimmt das Verkehrschaos ab, das sich aus dem Ungleichgewicht zwischen Parkplatzangebot und -nachfrage ergibt.

Letztlich verdienen die Städte natürlich auch Geld durch die höheren Gebühren, was Investitionen und Renovierungen fördert. Doch für Anwohner sowie für Gewerbetreibende haben die hohen Parkgebühren in Sachsen oft auch Nachteile – nämlich dann, wenn Autofahrer Kosten sparen möchten und unerlaubt auf Privatgrundstücken oder Anwohnerparkplätzen stehen.

Verkehrschaos verlagert sich auf die Randbereiche

Wer mit dem eigenen Auto in die Innenstadt fahren möchte, lässt sich nicht immer von hohen Parkgebühren abschrecken. Manchmal entwächst dem Unwillen darüber, viel Geld für das Parken zu bezahlen, die Motivation, Alternativen zu finden. Am Rande der Innenstädte hält sich das Parkangebot für Autofahrer jedoch meist in Grenzen, was dazu führt, dass sich ein Teil des Verkehrsaufkommens auf die Randbereiche konzentriert: Es wird rangiert, umgekehrt, sich umgesehen und schließlich geparkt – in einigen Fällen auch dort, wo es nicht unbedingt erlaubt ist.

Unerlaubtes Parken auf Privatgrund

Wer in Innenstadtnähe ein großes Grundstück mit privaten Stellplätzen hat, kann sich heutzutage glücklich schätzen. Doch es gibt Parksünder, die ihre Chance auch dann wittern, wenn ein Parkplatz zwar markiert, aber nicht besetzt ist. Für Anwohner ist es ärgerlich, nach Hause zu kommen und ein fremdes Auto auf ihrem Parkplatz vorzufinden. Ein Abschleppdienst kann helfen, doch alleine die Organisation kostet Zeit und Aufwand – und dann muss auch noch die Kostenfrage geklärt werden. Idealerweise weist man also durch ein Schild darauf hin, dass unerlaubt abgestellte Fahrzeuge abgeschleppt werden.

Für Gewerbetreibende kann es sinnvoll sein, Falschparkern gar nicht erst die Gelegenheit zu bieten, unerlaubt auf Geschäftsgrund zu parken. Ein Poller mit Kette ist ein einfaches, aber besonders wirksames Mittel. Zwar muss die Kette geöffnet werden, um Kunden das Parken zu ermöglichen, dennoch steigert die Kette die Hemmschwelle für Falschparker deutlich. Aus diesem Grund werden Poller mit Ketten in der Bauindustrie und in der Wirtschaft gerne genutzt.

Verkehrsleitsysteme sollen Verkehrsfluss steuern

Verkehr ist eine Wissenschaft für sich. Schon seit Jahren feilen Städte deutschlandweit daran, ausgeklügelte Parkleitsysteme zu entwickeln und auszubauen, die sowohl das Verkehrs- als auch Parkchaos eindämmen sollen. Die Erhöhung der Parkgebühren ist ein Eckpfeiler der damit verbundenen Maßnahmen, doch es gibt auch weitere Schritte, die sich bereits in vielen Städten etabliert haben.

Parkleitschilder

Schon auf dem Weg in die Innenstädte hängen vielerorts Schilder, die auf Parkplätze und Parkhäuser hinweisen. So soll vermieden werden, dass AutofahrerInnen auf gut Glück bis in den Stadtkern fahren, um sich dann auf eine ausgedehnte Parkplatzsuche begeben.

Digitale Parkplatzführer

In größeren Städten befinden sich an den Grenzen zur Innenstadt digitale Schilder, die nicht nur auf Parkhäuser und Parkplätze, sondern auch auf die Anzahl vorhandener Parkplätze hinweisen. Diesem Konzept liegt die Annahme zugrunde, dass AutofahrerInnen Parkmöglichkeiten anfahren, die - unabhängig von den Gebühren - noch freie Kapazität haben.

Parkplatz-Apps

Mittlerweile gibt es Apps für fast alle Lebensbereiche – so auch für das Parken in deutschen Städten. Parkplatz-Apps geben oft nicht nur Auskunft über die Anzahl verfügbarer Parkplätze, sondern informieren NutzerInnen auch über die jeweiligen Parkgebühren. Auch die Website von Leipzig und Dresden behandelt das Thema Parken gesondert, um Interessenten einen Überblick über die Möglichkeiten vor Ort zu bieten.

Besonders leistungsstarke Apps schlagen NutzerInnen auch alternative Parkplätze vor, die kostengünstiger sind und beispielsweise Anschluss an Park + Ride haben. Dieser Komfort kann dann dazu führen, dass einige Verkehrsteilnehmer die Innenstadt gar nicht erst anfahren.

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