So, 19.11.2017 , 19:20 Uhr

SACHSEN FERNSEHEN räumt ab beim Fernsehpreis

Leipzig - Drei von vier Hauptpreisen und drei Nominierungen - was für ein Erfolg für CHEMNITZ FERNSEHEN, DRESDEN FERNSEHEN und LEIPZIG FERNSEHEN! Am Freitag haben die Landesmedienanstalten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum 13. Mal den Rundfunkpreis Mitteldeutschland Fernsehen im leipziger Westbad verliehen.

Der Rundfunkpreis Mitteldeutschland ‒ Fernsehen wird jährlich gemeinsam von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, der Thüringer Landesmedienanstalt und der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien vergeben. Rund 230 Gäste verfolgten die Preisverleihung im Westbad Leipzig. Zum dreizehnten Mal würdigen die Länderanstalten ausgezeichnete journalistische und kreative Leistungen für mehr Medienvielfalt und publizistische Qualität. Die Auszeichnung bildet inzwischen einen der wichtigsten Leistungsvergleiche unter privaten kommerziellen Fernsehveranstaltern in Mitteldeutschland. Aus den drei Bundesländern wurden in diesem Jahr sieben herausragende Lokal-TV-Beiträge aus 156 Einreichungen ausgewählt. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 11.000 Euro vergeben.

LEIPZIG FERNSEHEN gewinnt Hauptpreis für "Bestes Porträt"

Der Hauptpreis – dotiert mit 2.500 Euro – in der Kategorie "Bester Beitrag/Bestes Porträt" geht an Marco Gasparic und Jakob Schäfer von LEIPZIG FERNSEHEN für ihre Produktion mit dem Titel "Beste Öczelebi - Gegenwartsmusik". Das Stück zeigt die von Umwegen gezeichnete Lebensgeschichte einer jungen Frau, die ihre türkische Heimat verlassen musste, um sich künstlerisch entwickeln und verwirklichen zu können. "Spannende und abwechslungsreiche Bilder werden durch die Musik veredelt.

Begründung der Jury:

"Es knirscht und quietscht und klingt. Neue Musik geht vielleicht nicht immer leicht ins Ohr. Sie ist schräg und anders als das, was wir sonst hören – aber sie fasziniert. Das beweisen die Autoren Marco Gasparic und Jakob Schäfer mit ihrem Portrait über die türkische Musikerin und Komponistin Beste Öczelebi allemal. Das Stück zeigt die von Umwegen gezeichnete Lebensgeschichte einer jungen Frau, die ihre Heimat verlassen musste, um sich musikalisch entwickeln und verwirklichen zu können. Spannende und abwechslungsreiche Bilder werden durch die Musik veredelt. Die Autoren verweben die Hingabe zur Kunst geschickt mit der politischen Dimension, die etwas darüber erzählt, wie wir

in Deutschland leben können und wollen. Das spiegelt Weltoffenheit und ein Gespür für die Themen unserer Zeit wider. Ein herausragender Beitrag, der Applaus verdient."

DRESDEN FERNSEHEN ebenfalls nominiert für den Hauptpreis

„America first“ - Amerika vor allen anderen. Das wollte Donald Trump bei seiner Antrittsrede als 45. Präsident der USA der Welt klarmachen. Eine niederländische Satire-Sendung konterte kurz danach „netherlands second“. Danach erhoben weltweit Länder und auch Städte den Anspruch gleich nach Amerika zu kommen. "Da durfte Dresden nicht fehlen", so Studioleiterin Sophia Matthes und Produzent Markus Zeumer von DRESDEN FERNSEHEN.

Begründung der Jury:

"Die Wahrheit ist manchmal schwer zu ertragen. Deswegen gibt es Hilfsmittel, wie Ironie oder Satire, welche die Dinge mit Spott belegen, sie übertreiben. Die Autoren dieses Beitrages bedienen sich dieser Hilfsmittel mit großer Fingerfertigkeit und Virtuosität. Nicht nur, dass sie passende und gut recherchierte Bilder aneinander schneiden und ineinander verweben. Sie setzen die Sprache und die Musik ein, um die Bedeutung der Bilder zu konterkarieren. Es geht um Selbstüberschätzung und den tiefen Graben zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Der Weg führt vom Kleinen ins Große: Dresden als Ausgangspunkt, um die Lage in der Welt vorzuführen und der politischen Elite den Spiegel vorzuhalten. Das ist mutig, witzig und unterhaltsam, aber auch bitterer Ernst. Und am Ende bleibt die Hoffnung, dass Hochmut wirklich vor dem Fall kommt."

Ebenfalls nominiert in dieser Kategorie waren die Kollegen von Punktum Fernsehen, Hettstedt. Ute Becker setzte sich mit ihrem Beitrag "Mobbing ist Scheiße – RAPortage über Workshop" mit einer besonderen Aktion zu dem sozialen Phänomen auseinander.

"Beste Werbung" produziert von LEIPZIG FERNSEHEN

Die Gewinnerinnen in der Kategorie "Beste Werbung" – dotiert mit 2.000 Euro – sind Susann Spiwoks und Kathy Reichenbach mit ihrem Werbespot "60plusminus".

Begründung der Jury:
"Mit gut komponierten Bildeinstellungen und einer ruhigen Kameraführung vermittelt diese Werbung für das Magazin 60plusminus eine positive Grundstimmung und ist damit ein gelungener Spot, der definitiv die Zielgruppenansprache erfüllt. Die Generation 60plus wird mit diesem Werbefilm weder in die Ecke 'Alt' gestellt, noch krampfhaft auf 'Jung' getrimmt, sondern einfach mit den richtigen Worten und ohne das Bemühen von Klischees 'abgeholt'. Sehr gut."

Ausgezeichneter Werbespot "60 plusminus"

CHEMNITZ FERNSEHEN ebenfalls nominiert für "Beste Werbung"

Auch Heike Hultsch konnte in dieser Kategorie bei der Jury für CHEMNITZ FERNSEHEN punkten. Sie schaffte es mit ihrem Beitrag "Radschlag Comic Werbespot" aufs Treppchen.

Begründung der Jury:
"In Zeiten neuer Werbeformate, in denen manchmal erst auf den dritten Blick erkennbar ist, dass man Werbung vor sich hat, kommt dieser Spot erfrischend klar und knackig daher. Dennoch ist die Botschaft absolut eindeutig und darüber hinaus auch witzig verpackt: befindet sich das Fahrrad in desolatem Zustand, wird es nach dem Aufsuchen der Werkstatt wieder fahrbereit sein. Gut gelungen!"

Dritter im Bunde der Honorierten waren die Kollegen Tina Kühne, Kevin Lachmund, Lisa Reber und Alexander Pförtsch von TV Halle mit "Sprücheklopfer".

DRESDEN FERNSEHEN nominiert für die "Beste Nachricht"

"NiF", das ist eine "Nachricht im Fernsehen". Hier geht es um das alltägliche Handwerk einer Nachrichtensendung. Die "Beste Nachricht im Fernsehen" – dotiert mit 1.500 Euro – kommt in diesem Jahr von Katrin Taubert für ihren Bericht "Tante Emma 2017", der für SRF-Südthüringer Regionalfernsehen, Sonneberg, produziert wurde. Im Mittelpunkt stehen die Strukturveränderungen im ländlichen Raum, die vielerorts längst Realität geworden sind. 

Die Nachricht "Größtes Diebeslager aller Zeit ausgehoben", gesendet bei DRESDEN FERNSEHEN schaffte es unter die besten drei Nachrichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dresdner Kriminalbeamten haben im März des Jahres eine Sensation gefunden. Im Industriegebiet wurde das größte Diebeslager, das es jemals in Dresden gab, ausgehoben. Über 1000 Gegenstände mit einem Wert von mehreren hunderttausend Euro wurden sichergestellt. Der 33-jährige Tatverdächtige sitzt bereits seit Januar in Untersuchungshaft.

Begründung der Jury:
"In Dresden wird ein riesiges Diebeslager ausgehoben – und DRESDEN FERNSEHEN ist dabei. Die Großaufnahmen der über tausend gestohlenen Gegenstände und das Statement des zuständigen Kommissars informieren die Zuschauer umfassend. Der spannende, aber gleichzeitig sehr professionelle Erzähltext unterstützt den positiven Gesamteindruck ebenso, wie die aussagekräftigen Bilder. Die Jury zeichnet diesen Nachrichtenfilm nicht nur wegen dieses einmaligen Ereignisses aus, sondern auch wegen der guten Gesamtkomposition, welche den Zuschauer bis zum Schluss dranbleiben lässt."

Eine weitere lobende Anerkennung erhielten die Kollegen von TV Halle für "Feldbrand". Attila Dabrowski berichtet über einen Dauereinsatz von Feuerwehren im nördlichen Saalekreis.

CHEMNITZ FERNSEHEN erhält "Sonderpreis Europa und die Region"

Preisträgerin des Sonderpreises zum Schwerpunkt "Europa und die Region" ist Ulrike Hausmann von Chemnitz Fernsehen. Der Film "Chemnitzer feiern Friedenstag" dokumentiert verschiedene Aktionen an einem einzigen Tag in Chemnitz, die den Friedenswillen einer Stadt in Mitteldeutschland zeigen. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Begründung der Jury:

"Der Film' Chemnitzer feiern Friedenstag' dokumentiert verschiedene Aktionen an einem einzigen Tag in Chemnitz, die den Friedenswillen einer Stadt in Mitteldeutschland zeigen. Neben vielen weiteren Veranstaltungen werden beispielsweise in einer Ausstellung die Bilder des zerstörten Chemnitz nach dem Zweiten Weltkrieg und Aufnahmen aus aktuellen Kriegsgebieten gezeigt und damit den Betrachtern die grausamen Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen verdeutlicht. Die Autoren schildern alle Aktionen und berichten damit über das umfangreiche Programm der Stadt Chemnitz.

Man bekommt einen guten Überblick über den 'Friedenstag' und dem beeindruckenden Engagement der Chemnitzer. Der Film macht betroffen und löst Emotionen aus ‒ ganz besonders, wenn Chemnitzer als Zeitzeugen aus dem Krieg berichten oder die Teilnehmer gemeinsam öffentlich 'dona nobis pacem' singen. Der Beitrag macht weiterhin klar, dass 'Gib uns Frieden' ein wichtiges europäisches Thema ist, sowohl innerhalb Europas, als auch weltweit. Und dass dieser europäische Frieden, wie wir ihn kennen, eine große, bei weitem nicht selbstverständliche Errungenschaft ist."

"Länderpreis Sachsen" geht nach Radebeul

Die Jury wählte außerdem aus allen Einsendungen Länderpreise – dotiert mit je 500 Euro – aus. Dabei handelt es sich um Beiträge mit besonders länderspezifischen Themen.

Gewinner sind:

Kategorie: "Länderpreis Sachsen-Anhalt"
Christian Kadlubietz, Alexander Kühne und Kevin Lachmund (TV Halle)
Beitrag: "Sorgen im Südpark"

Kategorie: "Länderpreis Sachsen"
Stephan Liebich (Radebeul-TV)
Beitrag: "Markus Retzlaff im Portrait"

Kategorie: "Länderpreis Thüringen"
Katrin Taubert (SRF-Südthüringer Regionalfernsehen, Sonneberg)
Beitrag: "Anja und Jule"

Neben Fritz Jaeckel (CDU), Sächsischer Medienminister & Chef der Staatskanzlei, zählten Katharina Wolf, Vorsitzende der überparteilichen Europa-Union Sachsen, Ine Dippmann, Vorsitzende DJV Sachsen, und Jürgen Doetz, Vizepräsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft e.V.  und stv. Vorsitzender des Deutschen Werberates, zu den Laudatoren des Abends.

Die Jury setzt sich traditionsgemäß aus Medienexperten und Vertretern aller drei Länder zusammen:

Claudia Euen für Sachsen: Sie ist freie Journalistin, hauptsächlich arbeitet sie für den Deutschlandfunk, MDR und ZDF. Außerdem war sie u.a. Chefredakteurin des Leipziger Stadtmagazins KREUZER

Benedikt Otto für Thüringen: Er ist ehem. Produktmanager des MDR-Nachrichtenmagazins "Thüringen Aktuell"

Dr. Thomas Hertel für Sachsen-Anhalt: Er ist Ministerialrat in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt beim Bund und Mitglied im Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung

Dr. Reinhard Grütz: Er ist Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg und Mitglied der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt – entsandt von der Katholischen Kirche

Christian Rommel: Er ist Mitglied der Versammlung der Thüringer Landesmedienanstalt und Vorsitzender des Ausschusses Programm und Jugendmedienschutz – entsandt von den Jugendverbänden Thüringens

Zur Übersicht